Seit einigen Jahren bietet die Deutsche Post sowohl über ihren Standortfinder im Internet [1] als auch über die Standortsuche in der Post&DHL-App die Möglichkeit, die Standorte von Briefmarkenautomaten herauszufiltern. Für Sammler von Automatenmarken war das immer eine große Hilfe.

Mittlerweile hat ein starker Abbau der Sielaff-Briefmarkenautomaten stattgefunden, sodass in vielen Gegenden Deutschlands weit und breit kein Wertzeichendrucker mehr anzutreffen ist. Umso bedeutender ist eine klare Information für Postkunden über noch vorhandene Geräte.

Leider kann man sich auf den Standortfinder der Deutschen Post häufig nicht verlassen. Immer wieder erlebt man selbst oder hört von Sammlerfreunden, dass bestimmte Standorte, die oft schon seit Jahren nicht mehr existieren, immer noch im Standortfinder geführt werden. Im Philaseiten-Thema „ Bund Automatenmarken“ [2] sind bereits eine Reihe von Fällen geschildert.

Ich möchte gerne zum Thema Standorte von Briefmarkenautomaten ein eigenes Thema eröffnen. Auf der Seite „ Bund Automatenmarken“ sollte es ja eher um die Automatenmarken als solche gehen.

Ziel dieser Seite sollte es sein, einen Informationsaustausch zwischen Sammlern herzustellen insbesondere darüber, wo der Standortfinder der Deutschen Post falsche Informationen liefert. In der eigenen Region kennt man sich vielleicht noch aus, darüber hinaus hat man meistens keine Informationen. Ich habe zum Beispiel gerne im Urlaub Briefmarkenautomaten aufgesucht, um Forschungsmaterial zu erhalten. Ärgerlich ist es, wenn man vom Standortfinder zu einem weiter entfernten Ort gelockt wird, der dann als Standort gar nicht mehr existiert. Das Problem wird sich in nächster Zeit noch verstärken, da der Abbau der Geräte fortschreitet.

Ich möchte aus meinem kürzlichen Ostseeurlaub einige Beispiele bringen:

Stadt Kiel

Der Standortfinder nennt aktuell zwei Standorte:

1. Andreas-Gayk-Str. 15, 24103 Kiel

Das ist die Kieler Postbank-Filiale. Hier stand früher im Vorraum (SB-Raum) ein Briefmarkenautomat (Kassennummer 81014371). Man sieht zwar noch, wo das Gerät einmal gestanden hat. Das Gerät ist aber weg.

2. Sophienblatt 25, 24103 Kiel

Das ist die Adresse des Kieler Hauptbahnhofs. Hier stand früher in der Bahnhofshalle ein Briefmarkenautomat (Kassennummer 81023664). Von dem Gerät ist nichts mehr zu sehen.

Fazit: Eine Fahrt nach Kiel lohnt sich für Automatenmarkensammler nicht mehr, es gibt hier keine Briefmarkenautomaten mehr, auch wenn die Deutsche Post etwas Anderes sagt.

Stadt Lübeck

Der Standortfinder nennt aktuell vier Standorte:

1. + 2. Meesenring 11, 23566 Lübeck

Dies ist die Adresse einer Postbank-Filiale im Osten der Stadt Lübeck. Hier sollen zwei Briefmarkenautomaten stehen.

Ein Gerät steht draußen links neben dem Eingang und lässt auf den ersten Blick erkennen, dass dieses Gerät wohl schon lange außer Betrieb ist. Der Zustand ist so schlecht, dass mit einer Wiederinbetriebnahme kaum zu rechnen ist.

Das 2. Gerät steht im Inneren der Postbankfiliale im SB-Bereich und funktioniert gut (Kassennummer 81013058).

3. + 4. Königstr. 55, 23552 Lübeck

Das ist die Adresse des Einkaufszentrums „Lichthof“ (bis 2020: „Königspassage“) in der Innenstadt. Hierin befindet sich die Postbank-Filiale sowie ein eigener SB-Raum der Postbank.

In diesem SB-Raum steht ein funktionstüchtiger Briefmarkenautomat (Kassennummer 81014121).

Der zweite Automat stand früher im Eingangsbereich zur Postbankfiliale (Kassennummer 81014105). Dieses Gerät ist aber nicht mehr vorhanden.

Fazit: In Lübeck wird man noch fündig, von den vier im Standortfinder aufgeführten Briefmarkenautomaten sind aber nur noch zwei funktionstüchtig.

Schöne Grüße
Franz-Josef

[1] https://www.deutschepost.de/de/s/standorte.html?locationType=filialen&locationType=paketshop

[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10964&CP=0&F=1
 

@ Araneus [#1]

Hallo Franz-Josef und an alle,

ja hier eine extra Rubik zu öffnen, ist eine gute Idee.

Ich möchte hier gleich für Darmstadt 3 weitere Fehler melden.

Am Luisenplatz in Darmstadt stand ja 1981 der allererste Automat. Dort befindet sich heute noch eine Postbankfiliale, sowohl im Inneren als auch davor gab es je einen Silafautomaten. Diese wurden aber laut einem Bekannten vor einigen Tagen abgebaut.

Auch der andere Standort in Darmstadt in der Poststr. (am Hauptbahnhof) dort stand 1981 der zweite deutschlandweite Münzwertzeichendrucker, war bis vor kurzem ein Silafgerät vorhanden. Aber dieses wurde nun auch zusammen mit den anderen beiden abgebaut. Auch hier handelt es sich um eine Postbankfiliale.

Soweit eine weitere Ergänzung.

Melden sollte man hier aus meiner Sicht aber auch noch vorhandene Standorte mit Besuchsdatum, um zu mittelfristig festzustellen, wieviele Standorte den überhaupt noch existieren.

Nach meinen Beobachtungen waren die Silafautomaten in den letzten Jahren fast nur vor Postbankfilialen zu finden. Hier gibt es ja derzeit maximal 550 Stück mit abnehmender Tendenz. Dabei gibt es aber auch schon Standorte wie beispielsweise Eschborn, wo der Silafautomat schon eine Weile verschwunden ist.

Ich schätze daher die noch vorhandene Zahl deutlich unter 500 Standorten ein.

Die weitere Frage ist, wie lange reicht das Vordruckpapier überhaupt noch - denn Neues wird bestimmt nicht mehr gedruckt werden.

Aus meiner Sicht ist das Ende daher nur eine Frage der Zeit.

Soweit einige Anmerkungen dazu von mir - viele Grüße Jürgen
 

In meinem Heimatsammelgebiet Kreis Herzogtum Lauenburg stehen aktuell nach meiner Kenntnis noch zwei Automaten in den Vorräumen der Postbankfilialen 21502 Geesthacht 1 und 23879 Mölln 1.

Der Geesthachter Automat im ist seit geraumer Zeit außer Bertrieb und wird nach Auskunft der Mitarbeiter nicht wieder aktiviert. Der in Mölln war am 11.04.2024 betriebsbereit (81022973).

In den letzten zwei Jahren wurden mit Schließung der Postbankfilialen in meinem Sammelgebiet die Automaten in 23909 Ratzeburg 1, 21465 Reinbek 1 und 21493 Schwarzenbek abgebaut.

Gegenüber den Postbankfilialen in Geesthacht und Mölln 1 wurden bereits neue Partnerfilialen eröffnet. Die Schließung bzw. Aufgabe der Postdienstleistungen steht wohl kurz bevor. Dann dürfte auch der Möllner Automat Geschichte sein.

Burkhard
 

Ich fahre zur Postbank-Filiale nach Moers (Hopfenstraße 1E, 47441 Moers), die befindet sich in der Grafschafter Passage.

Dort sind 2 Briefmarkenautomaten. Einer ist außerhalb der Passage und ständig erreichbar und einer ist in der Passage vor dem Eingang zur Filiale - die Passage ist Mo.-Sa. von 8-20 Uhr geöffnet.

Es gibt ein eigenes Parkhaus dazu und in der Nähe ist eine große Bushaltestelle "Königlicher Hof". Zumindest in diesem Jahr funktionierten beide Automaten.
 

Ich wollte das Wochenende nutzen, um nochmal paar Automatenmarken zu ziehen. Auch bei Sonnenschein pflege ich nicht nur den Garten, sondern auch das Hobby. Der Standortfinder macht mir alle Hoffnungen der Welt. Also auf in die nächste Stadt mit Automaten. Doch was sehe ich in Aschersleben, Bestehornstraße 1?



Auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, die Botschaft hören (lese) ich wohl, doch mir fehlt der Glaube, dass hier nochmal etwas repariert wird. Irgendwann verschwindet das Bauarbeiten-Schild und dann wird der Automat abgeflext. :-(

Gruß
Uwe
 

@ Altmerker [#5]

Mit etwas Glück muss nur jemand zwei neue Rollen einlegen.

Viele Grüße
 

"unbekannte" Standorte von Briefmarkenautomaten

Es gibt oder gab anscheinend Standorte von Briefmarkenautomaten, die im Standortfinder der Deutschen Post nie geführt wurden.

Ein Beispiel dafür war der Briefmarkenautomat im Foyer im Haus des Landtags in Düsseldorf. Dieser Bereich ist nicht öffentlich zugängig, sodass der Automat nur im Rahmen von Führungen oder von Mitarbeitern oder Abgeordneten benutzt werden konnte.

Heute fand sich in vielen – vor allem regionalen - Tageszeitungen ein DPA-Bericht, in dem es heißt:

„Der nordrhein-westfälische Landtag hat nach eigenen Angaben innerhalb weniger Wochen rund 1.500 eigenproduzierte Briefmarken verkauft, während die Deutsche Post ihren Automaten im Parlamentsgebäude abgebaut hat.

Die Post hatte den Briefmarkenautomaten im Foyer zum 31. März demontiert. Laut einem Unternehmenssprecher werden die Geräte deutschlandweit sukzessive abgebaut, weil es keine Ersatzteile mehr gebe und man Briefmarken oder Frankiercodes einfach online erstellen könne. Auch der Betrieb des Automaten im Landtag habe sich daher nicht mehr rentiert.“ [1]

Kennt jemand weitere (aktuelle oder frühere) Standorte von Briefmarkenautomaten, die für den „normalen“ Publikumsverkehr nicht zugänglich sind bzw. waren?

Schöne Grüße
Franz-Josef

[1] https://www.ksta.de/dpa-nrw/briefmarkenautomat-im-landtag-abgebaut-alternative-wird-hit-783788
 

@ Araneus [#7]

Hallo Franz-Josef,

"nie" gilt für diesen Standort im Landtag nicht. Ich habe mir aus der ehemaliegen Standortsuche zwei Bildschirm-Kopien gemacht, die diesen Automaten zeigen. Zunächst zugängig angeblich rund um die Uhr, was nicht stimmte



später noch von 9-16 Uhr, was den damaligen Zugangszeiten des Landtags entsprach.



Wenn man beim Pfortendienst seinen Wunsch äußerte, war ein Besuch des Automaten möglich.

Damals gab es so viele Automaten in Düsseldorf, das ich den einen oder anderen, wie diesen, dann aus den Augen verloren habe. Irgendwann tauchte der Automat dann nicht mehr im Standortfinder auf. Auch wurden die Sicherheitsvorkehrungen immer mehr verschärft. Ein Besuch war zuletzt nur noch wie von Dir geschildert möglich.

Ab und zu tauchen(ten) die Automaten allgemein auch in Fernsehkrimis auf, meist ohne tragende Rolle und nur im Hintergrund. Auch wenn der WDR aus dem Landtag berichtigte, war der Automat hin und wieder im Hintergrund zu sehen.



Schöne Grüße
Heinz
 

@ Mi1068 [#8]

Hallo Heinz,

danke für deine Ergänzungen und Korrekturen.

Ich habe nach diesem Standort erst in den letzten Jahren - erfolglos - gesucht und dann leider falsch verallgemeinert. Gut, dass die Philaseiten diese Möglichkeit des Informationsaustauschs und der Korrektur bieten.

Die Kassennummer auf den Quittungen aus dem Briefmarkenautomaten im Düsseldorfer Landtag lautete übrigens (zumindest im Jahr 2013) 82025365.

Schöne Grüße
Franz-Josef