@ Heinz 7 [#14]

Nun ist der Verkauf in New York also erfolgt - mit beeindruckenden Resultaten!

Die 10. Erivan-Auktion USA hatte immerhin 14 Pony-Express Belege im "Ausruf"-Bereich von US$ 300 bis US$ 200'000 (!). Zweimal war ein sechsstelliger Betrag vorgegeben worden, wir haben beide Belege oben kennengelernt:

Los 100 - $ 4.00 schwarz auf Brief (vgl. Beitrag 12) @ Heinz 7 [#12]
Los 101 - Pony-Express-Brief in die Schweiz (vgl. Beitrag [#14])

Freud und Leid liegen oft nahe beieinander. Während bei Los 100 beim geforderten Preis von US$ 150'000 "eisiges Schweigen" herrschte, entzündete sich bei Los 101 eine wahre Bieter-Schlacht.

In der Regel werden bei Harmer New York/Erivan meines Wissens keine Untergebote akzeptiert, doch kein Auktionshaus will ein Superstück als unverkauft vermelden, und darum wurde zu Los 100 ein Untergebot von nur 77% des Ausrufes akzeptiert: US$ 115'000 statt US$ 150'000. Natürlich ist das immer noch viel Geld, aber wir wissen, dass dieser Brief früher schon viel mehr kostete.

Ganz andere Reaktionen zeigten die Sammler für den einmaligen Beleg in die Schweiz. Auf sagenhafte US$ 750'000 wurde der Brief hoch-geboten (Startpreis US$ 200'000). Zusammen mit dem Aufgeld (18 %) sind das US$ 885'000; das ist meines Wissens Weltrekord für einen Pony-Express-Beleg.

4 Lose gingen zum Ausruf, 3 darunter und 7 darüber. - Solch brutale Unterschiede wie an der 10. Auktion Haub schütteln den Markt kräftig; das macht eine allgemeingültige Einschätzung schwierig.

Ein Los, das seinen Ausruf sogar verfünffachte, war Los 104.



Der Beleg ist "an sich" nicht sehr spektakulär. Aber der Brief sollte mit dem letzten "westbound" Transport befördert werden und erhielt darum die handschriftliche Notiz: "the last kick of the pony". Effektiv wurde dieser Brief aber nach Einschätzung von Experten mit der Überland-Kutsche transportiert ("put on the daily overland mail stagecoaches from Atchinson" = auf den täglichen Postkutschen-Transport von Atchinson).

Dieser Brief war im Ankündigungsbuch der Haub-Auktionen vorgestellt worden (siehe Beitrag 1). Dafür war er günstig ausgerufen, und das Auktionshaus erlebte, wie erhofft, ein heftiges Bieter-Gefecht.

Heinz