Thema: Nachverwendete, weiter- und wiederverwendete Stempel nach 1945
drmoeller_neuss Am: 13.03.2015 10:38:36 Gelesen: 111791# 115@  
Ich habe einmal einen 12-Stunden KGS aus Nordhausen gezeigt, der Ende der sechziger Jahre mit der neuen DDR-Postleitzahl versehen wurde.

In der DDR war man erfinderisch, oft zwang der Mangel dazu. Nach der Einführung der Postleitzahlen 1965 waren die einschlägigen Firmen mit der Anfertigung der neuen Normstempel mehr als ausgelastet. Ist da ein alter Stempel kaputtgegangen, musste improvisiert werden, wenn der neue Normstempel noch nicht da war. Man hat einen Reservestempel ausgegraben, und den umarbeiten lassen.

Im Fall von Kade wurde im unteren Bogen "über Genthin" und der Unterscheidungsbuchstabe eingearbeitet. Das war schneller und kam billiger als ein neuer Stempel.

Die Fälschung moderner DDR-Marken macht wirklich keinen Sinn, man sollte aber bei älteren Marken aufpassen, da die sich ja problemlos nachstempeln liessen.
 
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