Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 12.04.2015 00:10:07 Gelesen: 637291# 36@  
In Beitrag [#30] haben wir ein/das(?) "China-best-ever" Auktionsergebnis kennen gelernt. Es ist erstaunlich, dass eine Marke mit einem Katalogwert von lediglich Euro 850 als grosse Einheit (Originalbogen) ein Resultat von US$ 761'850 (1992!) einspielte!

Das ist aber nicht das einzige Beispiel, bei dem die Sammler sehr tief in die Tasche greifen mussten, um genau DAS zu realisieren: die grösste EINHEIT einer seltenen Briefmarke zu haben! Dieser Verlockung sind schon viele Sammler erlegen. Auch die deutsche Philatelie kennt das bestens, man denke nur an Bayern, Oldenburg, oder Sachsen!



Vor 30 Jahren kannte noch jeder zweite Deutsche (Minimum!) den Sachsen-Dreier, eine der ersten Briefmarken Europas und der Welt. Zwar ist die Briefmarke gar nicht besonders selten; es gibt sie - im Gegenteil - recht häufig. Dennoch hat sie einen Katalogwert von Euro 4500 ungebraucht ohne Gummi, Euro 8000 ungebraucht mit Gummi oder Euro 7500 gestempelt (Michel-Wert 2010).

Die Marke gibt es natürlich auch auf Briefen oder Drucksachen, als Paare, Streifen oder gar in Viererblocks. Das "Königsstück" ist aber der Original-25er Bogen, der zwar ziemlich beschädigt ist/war (-> repariert), aber als Unikat schon seit Jahrzehnten den Besitzerstolz möglicher Sammler herausfordert. Er zierte Spitzensammlungen wie die von Ferrary und Maurice Burrus und erzielte Rekordergebnisse (echte und "gefakte") an internationalen Auktionen. Am 30. Januar 1999 war er meines Wissens das letzte Mal auf dem Markt, bei Heinrich Köhler in Wiesbaden. Verkäufer war der deutsche Sammler Ulrich D. Schulze, Käufer meines Wissens der "Mega-Philatelist" Joseph Hackmey, der damals den stolzen Preis von DM 920'000 bezahlte. Damit rangiert dieser Block zu den teuersten je bezahlten philatelistischen Einheiten der Welt; in der Saison 1999 war es das Spitzenresultat weltweit (siehe: BOLAFFI INTERNATIONAL 2000; all the records of the philatelic season/Bild: Ausschnitt von Titelseite). Und das hat Tradition! Bereits an den Ferrary-Auktionen erreichte dieses Stück an der 6. Auktion am 25.4.1923 55'000 Französische Francs, was (um- bzw. hochgerechnet) durchaus einem Wert von über CHF 300'000 (Wert 2011) entspricht.

Beeindruckende Zahlen! Altdeutsche Staaten sind also mit "ganz vorne" dabei. Bei ALLEN Ferrary-Auktionen zusammen rangierte das Stück übrigens auf Platz 25 aller Ergebnisse!

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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