Thema: Belege bekannter Sammler, Händler, Prüfer und Auktionatoren
Heinz 7 Am: 19.04.2015 11:34:37 Gelesen: 305463# 70@  
Schon eine Weile habe ich dieses nette Briefchen aus dem Jahr 1912; ein Einschreiben von Bukarest nach Berlin. Der Brief benötigte für die relativ weite Reise nur 2 Tage, wie der Ankunftsstempel auf der Rückseite zeigt.



Eine erste Frage dazu habe ich: Am Ende der Zeitangabe steht "11-12 N". Heisst das nun, dass der Brief zwischen 23-24 Uhr abgefertigt wurde? "N" für "Nachmittag"; wäre es Vormittag müsste wohl "11-12 V" stehen. Ist das nun ein Stempelfehler, oder hat da die Post wirklich die letzte Stunde vor Mitternacht gearbeitet?



Das Schönste für mich an dem Brief ist aber weder die seltene Viererblock-Frankatur des 1.5-Bani-Wertes, noch die Mischfrankatur mit der nächsten Karl-Ausgabe. Zusammen ergibt das stolze 51 Bani, also eine knappe "Überfrankatur" (51 statt 50 Bani). Und auch die Stempel sind nicht "Eye-catcher", im Gegenteil. Die Abgangsstempel sind alle drei "schwer" bis "leicht verschmiert". Zum Glück ist der Berlin-Stempel schön.

Das Couvert ist ein Firmencouvert von "Carol Schafhütl", von dem ich gar nichts weiss. Ich vermute aber, er war Briefmarkenhändler. Dafür spricht die phantasiereiche, schöne Mischfrankatur, aber auch die wirklich wunderschöne Verschluss-Vignette, die eindeutig philatelistisch inspiriert ist: eine Nachbildung der Nummer 1 von Rumänien! Und das in Form eines alten roten Lack-Siegels. Ich habe den Brief eigentlich wegen DIESEM kleinen Schmuckstück gekauft.

Aber noch meine zweite Frage: kann jemand bestätigen, dass es sich bei "Carol Schafhütl" um einen Briefmarken-Händler handelte?

Herzliche Grüsse
Heinz
 
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