@ bayern klassisch
[#29]Lieber Bayern Klassisch,
einen ählichen Brief, du kennst ihn ja, kann ich auch noch einfügen:
Am 9. März 1863 in Warschau geschrieben, einen Tag später aufgegeben, lief dieser Portobrief an die Gebrüder Köhne & Boeckelmann in Klein Ottersleben. Klein Ottersleben wurde von Sudenburg aus versorgt - Sudenburg war durch die Omnibusverbindung mit Magdeburg verbunden. 6 Sgr. Gesamtporto mußte bezahlt werden, war hier hälftig geteilt wurde.
Der Inhalt zeigt auch hier die Besonderheit, dass ein Wechsel eingelegt war:
Dank deiner Hilfe konnte der Inhalt vollständig entschlüsselt werden, welcher nun folgt:
In ergebener Beantwortung Ihres werthen vom 2ten l.(aufenden Monats) womit ich Rechnung über an die ZuckerFabrik Oryszrw vermittelst d(er) Herren S. Kurnitzky & Co(mpagny) in Thorn versandte (Zeichen - Paket) # 53 - 82. 30 Sack Rübsammen ? 30 ? 66 ? Nr. 30 Cent empfing / überreiche ich Ihnen einliegend dem Betrag mit Reichsthaler 378 .(Sgr.) 22. (Pfennige) 6 14 Tage dato von Sam(zek) Ant(on) Fraenkel auf F. Mart(in). Magnus in Berlin wodurch diesen Gegenstand auszugleichen bitte. Ich hoffe daß dieser Saame unversehrt an seinen Be-stimmungs Ort gelangen wird.
Portoersparnis:
Laut Angabe war ein Wechsel von 378 Reichsthaler 22 Sgr. 6 Pfennige enthalten. Dies müßte zuerst in Rubel umgerechnet werden und entspricht 352,24 Rubel (1 Thaler = 93 Kopeken).
Laut Vertrag war die Wertgebühr bei einer Summe zwischen 300 bis 600 Rubel auf 3 Rubel festgelegt. Dies wieder in Thaler umgerechnet ergibt 3 Thaler 4 Sgr. Das Porto für den Brief betrug 10 Kopeken = 3 Sgr.
Innerhalb Preussen war die Wertgebühr 2 Sgr. je angefangene 100 Thaler und somit hier 8 Sgr. Bei Wertbriefen galt das normale Briefporto von 3 Sgr. Somit ergibt sich insgesamt 3 Thaler 18 Sgr. Ersparnis.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf