Thema: Südafrika
petzlaff Am: 27.05.2015 16:38:02 Gelesen: 16788# 23@  
Sicher wird sich der eine oder andere fragen, wieso ich bei der KGV-Serie derart auf den Farben "herumreite". Das hat ganz einfach den Grund, dass die Farbbezeichnungen in den gängigen Katalogen absolut nicht mit dem übereinstimmen, was tatsächlich an Farbe auf dem Papier ist. Ganz besonders deutlich wird dies bei dem 2d Wert, der übrigens im Gegensatz zu den beiden niedrigsten Werten ausschließlich für postalische und nicht fiskalische Verwendung vorgesehen war. Letzteres erkennt man daran, dass ganz unten auf der Marke der Hinweis "REVENUE INKOMST" fehlt. Schaut euch zum Vergleich die ganz unten zitierte 1/2d Rollenmarke an.

Zurück zu den Farben: Der Michel führt 2 Varianten auf: lila und braunlila. Im Stanley Gibbons findet man "dull purple" und "deep purple", der Handbuchkatalog kennt den Oberbegriff "purple" und darunter die Schattierungen "deep purple", "brown-lilac", "plum", "dark plum" resp. "slate purple" und "rose purple". Wie unbrauchbar diese Angaben sind (Farbführer sind auch nicht in der Lage, die Verwirrung zu klären) erkennt man daran, dass Michel mit "braunlila", SG mit "deep purple" und der Handbuch-Katalog der Südafrikanischen Philatelistischen Gesellschaft mit "brown lilac" dieselbe Marke meinen, welche im Gegensatz zu den übrigen Farben erst ab 1916 gedruckt wurden. Letztere, also das Michel-Lila / SG-dull-purple / übrige Handbuch-Farben haben mehrere Schattierungen, die sich überdeutlich voneinander unterscheiden. Insgesamt gibt es 5 verschiedene Farbgruppen, die selbstverständlich in helleren und dunkleren Schattierungen vorkommen. Die lila Farbe neigt wie bei vielen britischen Ausgaben dazu, unter Umwelteinflüssen das Markenpapier zu verfärben, insofern sollten nur Marken mit unverfärbtem Papier in die Sammlung aufgenommen werden.

Die folgende Farbtafel stellt die vorkommenden Schattierungen nebeneinander:



Ich habe mir erlaubt eigene passende Farbnamen zu vergeben von links nach rechts sehen wir: grauviolett (Handbuch = purple), rötlichlila (Handbuch = plum), dunkelgrauviolett (Handbuch = dark plum), rosalila (Handbuch = rose-purple), braunviolett (Handbuch = brown-lilac). Die mittlere Farbe gilt als seltener Sonderfarbton, das braunviolett von 1916 ist eher zu den ungewöhnlichen Farben zu zählen.

Hier von rechts nach links die häufigsten Farben am Markenbeispiel - vielleicht findet ihr ja anhand der Tafel heraus, um welche Michel-"Lilas" es sich handelt :-) :



Der 2 Pence Wert wurde zwischen 1913 und 1926 gedruckt. Die Konfektionierung erfolgte in Bogen- (2 verschiedene Platten), Rollen- und Heftchenform. Kopfstehende Wasserzeichen (Springbok-Kopf wie für die gesamte Serie verwendet) sind wie bei den niedrigeren Werten häufig. Die Rollenmarken der Serie erkennt man daran, dass sie senkrecht geschnitten sind. Vorsicht vor abgeschnittener Zähnung - die Breite der Marke muss exakt 20mm betragen, manipulierte Marken bringen es auf nur 19,5mm!

Hier ein Beispiel der 1/2d Marke von der Rolle:



Gruß
Stefan
 
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