Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Lars Boettger Am: 27.06.2015 11:46:54 Gelesen: 255580# 34@  
@ bayern klassisch [#14]

ein Brief aus Quincy / Illinois wurde am 25.11.1850 nach Markt Einersheim aufgegeben. Der Absender notierte "Via Liverpool" und bezahlte 20 Cents (PAID / 20) für die Strecken innerhalb der USA, den Seeweg und das britische Transitporto. Die Niagara der Cunard Line legte mit ihm am 4.12.1850 von New York aus ab und landete ihn wunschgemäß (kam ja auch nicht immer vor!) am 17.12.1850 in Liverpool an. Am 18.12. war er ausweislich des siegelseitigen roten Stempels von London per Bahnpost von dort kommend eingelaufen. Mit dem schwach abgeschlagenen Stempel "Colonies & Art. 13" (ich meine, auch wenn man es nicht deutlich lesen kann, dass dies der richtige Vertragsstempel sein sollte) und dem Eingangsstempel von Calais (wohl vom 19.12.1850) lief er über Paris und Forbach nach Würzburg, wo er am 22.12.1850 ankam

Lieber Ralph,

leider sehe ich erst jetzt diesen Brief und Deine Beschreibung. Mit den 20 Cents wurde nur das US-Porto bis zum Ausgangshafen abgedeckt (2 x 10 Cents > 300 Meilen). Das heisst, dass der Brief ab den USA mit Porto belastet wurde. England stellte Frankreich 10d in Rechnung, für einen Brief der 2. Gewichtsstufe 20d. Ich bin jetzt nicht der Experte für den europäischen Transit ab Frankreich.

Hätte der Absender den Brief für einen großen Teil der Strecke vorausbezahlen wollen, dann hätte er mit der Ocean-Line nach Bremen laufen müssen und hätte dann 68 Cents gekostet (2 x 34 Cents: 34 Cents - 10 Cents Inlandsanteil + 24 Cents Seeporto).

Beste SammlergrÜsse!

Lars
 
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