Thema: Sondertarife im Grenzbereich Deutschland, Österreich, Schweiz
Henry Am: 16.11.2008 17:14:57 Gelesen: 104827# 2@  
@ Concordia CA [#60]

Ich versuche mal die Erklärung:

Die Sondertarife sind in den sogenannten Zollausschluß- bzw. Zollanschlußgebieten angesiedelt. Hierbei handelt es sich um Gebiete, die staatshoheitlich zu Staat A, zollhoheitlich aber zu Staat B gehören. In diesem Fall wäre das Gebiet für Staat A ein Zollausschlußgebiet, für Staat B aber ein Zollanschlussgebiet.

In der Beziehung Österreich-Deutschland dreht es sich um das Kleinwalsertal. Österreichisches Gebiet, das aber so von Bergen umgeben ist, dass es per Straße nur von Deutschland erreicht werden kann, wirtschaftlich somit mehr von Deutschland abhängig ist als von Österreich. Zur Zeit der unterschiedlichen Währungen ein wichtigerer Tatbestand als bei der einheitlichen Währung.

Für Sendungen nach Österreich galten österreichische Inlands-Porti, nach Deutschland deutsche Inlandsporti. Seit 01.11.2005 gelten nur noch österreichische Posttarife. Mit dem Beitritt Österreichs zur EU wurde das Zollausschlussgebiet Kleinwalsertal aufgelöst. Es kann nur noch mit österreichischen Marken frankiert werden, was ausdrücklich auf den Briefkästen vermerkt wurde, wie ich vor nicht allzu langer Zeit selbst feststellen konnte.

Der Ort Büsingen liegt im Landkreis Konstanz und ist von Schweizer Kantonen umgeben, ist also eine deutsche Exklave. Büsingen ist also Schweizer Zollanschlussgebiet, aber kein EU-Zollgebiet, es gelten aber die deutschen Postwertzeichen.

Bei der Höhe des Sondertarifs bin ich mir nicht sicher, aber ich vermute, dass die Höhe des Schweizer Briefporto als deutsche Euro-Frankatur angewandt wird, was durch die Währungsunterschiede zu einer von Deutschland unterschiedlichen Portohöhe führt.

mit philatelistischem Gruß
Henry

Vielleicht hilft das fürs erste.
 
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