Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 18.11.2008 08:47:57 Gelesen: 1199796# 99@  
Die Briefmarke flüstert und der Brief spricht

Von Beate Volmari

Ludwigsburger Kreiszeitung, Freiberg (16.11.08) - Es muss keine blaue Mauritius sein, auch eine Briefmarke mit einem Verkaufswert von 100 Euro kann eine Kostbarkeit sein, wenn sie in der eigenen Sammlung fehlt. Bei der Börse des Briefmarken- und Münzsammelvereins wurde getauscht, gekauft und gefachsimpelt.

Am Sonntag veranstaltete der Briefmarken- und Münzsammelverein in der Lugaufhalle eine Tauschbörse mit Ausstellung, bei der die eigenen Bestände komplettiert und Sammlungen bewundert wurden. Elf Philatelisten zeigten in einer Rahmenausstellung, wie vielfältig die Sammelgebiete sind. Kaum ein Thema, das es nicht gibt - von der Motivsammlung Monrepos über 60 Jahre Israel bis zu Fünf-Pfennig-Werten aus den Jahren 1880 bis 2001. „Die Briefmarke flüstert, der Brief spricht“ lautet eine alte Philatelistenweisheit. Deshalb werden nicht nur einzelne Marken gesammelt, sondern auch Briefe und Postkarten. „Der größte Fehler ist es, einen Brief ins Wasser zu legen und die Marke abzulösen“, erklärt
Vereinsvorsitzender Peter Klasen. „Der Poststempel ist oft wertvoller als die Briefmarke selbst. Er zeigt, wohin die Briefmarke ging. Und es gibt auch schöne Zusatzstempel.“ Im Trend liegt weiterhin die Heimatpflege. So war in der Ausstellung auch die Ludwigsburger Heimatsammlung mit Ansichtskarten ab 1896 oder die Reihe „Marbach“ zu bewundern. Bis etwa 1900 waren die Karten auf dem extra dafür vorgesehenen Feld auf der Bildseite beschriftet. Die Rückseite war früher für Adressen reserviert, da durfte nichts anderes drauf stehen. Ansichtskarten, erzählt Klasen, dürften seit diesem Jahr laut Regelung vom Bund der Philatelisten auch an Wettbewerben teilnehmen.
Hans-Jürgen Rohbock, ebenfalls Mitglied des Freiberger Vereins, konzentriert sich auf Münzen und hat neben seinen Alben auch einige Rahmen zusammengestellt. Mit Erläuterungen versehen, zeigen die rumänischen Münzen oder Silber- und Kuperfmünzen aus Österreich ab 1848 die Geschichte des Landes.

Den ganzen Tag kamen Sammler – fast überwiegend männlich – mit Alben und Kästen in die Halle, um Briefmarken und Münzen zu tauschen, zu kaufen und fehlende Stücke aufzustöbern. Man lauschte dem Geflüster der Marken und blätterte im Michel-Katalog, Bibel der Philatelisten. „Auch wenn man nicht viel einnimmt, lohnt sich dieser Tag. Das Wichtigste ist doch, unser Hobby zu präsentieren und Gleichgesinnte zu treffen“, bringt es Rohbock auf den Punkt.

(Quelle: http://www.ludwigsburger-kreiszeitung.de/index/LKZPortal/Vereine.html?arid=15040)



Eine Rarität aus einer Russlandsammlung (Bild: Alfred Drossel)
 
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