Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 20.11.2008 08:55:17 Gelesen: 1199682# 101@  
Ausstellung: Tauschtag in der Bibliser Riedhalle / Briefe und Postkarten aus beiden Weltkriegen: Briefmarken erzählen Geschichten

Morgenweb.de / ue, Biblis (17.11.08) - Wer auf der Jagd nach der blauen Mauritius ist oder gerne die Münzen sehen wollte, die noch von den Großeltern zum Einkaufen genutzt wurden, war bei dem Großtauschtag des Vereins für Briefmarken- und Münzenkunde Biblis genau richtig.

Wie in jedem Jahr fand der große Tauschtag für Münzen und Briefmarken in der Bibliser Riedhalle statt. Bereits um 9 Uhr fanden sich die ersten Philatelisten ein, um ihre Ordner und Hefte auf den Tischen auszubreiten. Rund 50 Besucher - die Laufkundschaft ausgenommen - zählte Vereinsvorsitzender Dietmar Borries und zeigte sich über die Besucherzahl ein wenig enttäuscht, die trotz der zahlreichen Werbemaßnahmen niedrig blieb. "Wir haben, wie viele andere Vereine auch, ein Problem mit dem Nachwuchs", erklärte der Vorsitzende. Das Briefmarkensammeln sei heute nicht mehr so populär. Dafür sei es seit der Euro-Umstellung wieder stärker im Trend, Münzen zu sammeln.

Dokumente zur Heimatgeschichte

Zusammen mit den beiden anderen Vorsitzenden, Volker Held und Alfred Hertling, sorgte er dafür, dass beim Tauschtag nicht nur Briefmarken- und Münzfreunde auf ihre Kosten kamen. Auch so mancher Geschichtsliebhaber konnte einiges in der zum Tauschtag vorbereiteten Ausstellung entdecken. Dort wurden besondere Briefmarken aus der Schweiz, dem Vatikan und Jugoslawien gezeigt, daneben gab es auch alte Dokumente zur Geschichte von Biblis und eine Rote-Kreuz-Ausstellung zu sehen.

Die Ausstellungsobjekte wurden von den Vereinsmitgliedern zusammengetragen und Alfred Hertling war stolz, seinen Fundus in der Roten-Kreuz-Ausstellung zu präsentieren. Dort wurden zahlreiche Briefe und Postkarten aus den beiden Weltkriegen ausgestellt. Karten und Briefe aus russischen Gefangenenlagern und Suchmeldungen an das Rote Kreuz riefen bei so manchem Betrachter alte Erinnerungen wach.

Farbenprächtig waren neben dieser eher melancholischen Seite die Briefmarken aus verschiedenen Ländern. Mal war der Scherenschnitt eines Papstes zu sehen, mal ein Einhorn oder ein impressionistisches Gemälde in Briefmarkengröße.

Verein freut sich über Nachwuchs

Wie es in Biblis noch 1918 ausgesehen hat, zeigten alte Postkarten und die bekannten Gurkenstempel. Ein Dokument aus dem Jahre 1807 zeigte die Regelung der Fischerei in der Weschnitz.

Der Großtauschtag war nicht nur für Philatelisten etwas, sondern für jeden, der sich für Geschichte oder einfach nur Kontakt mit anderen Menschen interessiert. Denn der Bibliser Verein für Münz- und Briefmarkenkunde gibt gerne auch jedem Laien Auskunft und Beratung und freut sich über jeden Zuwachs und Zuspruch.

Mit der Ausstellung zum Großtauschtag machte der Verein deutlich, dass hinter einer Briefmarke immer mehr steckt als der Portowert - nämlich ein Brief, eine Geschichte, eine ganze Welt.

(Quelle: http://www.morgenweb.de/region/buerstadt_biblis/20081117_srv0000003425484.html)
 
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