Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Fips002 Am: 02.08.2015 16:27:28 Gelesen: 255112# 46@  
@ Lars Boettger [#45]

Lieber Lars,

wie kannst Du mir die nach Deiner Meinung ausreichenden 10 c nach Bremen erklären? Die gültigen Gebühren habe ich angegeben. Eine andere Gebühr nach Bremen gibt es in diesem Zeitraum für einen einfachen Brief nicht.

Die 10 c wurden vom Postbeamten in New York durchgestrichen, weil diese Inlandgebühr zu der Seegebühr von 24 c vom Postbeamten addiert wurden und die Gesamtgebühr von 34 c nun vom Postbeamten auf den Brief vermerkt wurden.

Du schreibst, dass die Gebühr von 10 c auch für die Herout & de Handel Line und für die Cunard Line ausgereicht hätte. Beides stimmt aber nicht. Nach meinen Unterlagen bewegen sich die Gebühren für Schiffe der Herout & de Handel Line zwischen 10 und 18 decimes, 8 decimes = 15 Cents.

Der Brief wurde richtig am 21.August 1848 mit der "Herman" der Ocean Line abgeschickt um Porto zu sparen. Die "Herman" war das nächste Schiff, welches England nicht anlief.

Im Juli 1848 begann die von den Vereinigten Staaten eingeführte Retaliatory Rate (Vergeltungsrate), die sechs Monate dauerte. Die Seegebühr verdoppelte sich für die Briefe zwischen den Vereinigten Staaten und England in den sechs Monaten. In diesem Zeitraum fällt der gezeigte Brief.

Man wählte also nicht den langsameren Weg, sondern allein um Porto zu sparen. Also kamen Schiffe der Cunard Line nicht in Frage, da sie nach Liverpool liefen und somit die doppelte Rate fällig geworden wäre.

Gruß Dieter
 
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