Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Fips002 Am: 03.08.2015 17:43:11 Gelesen: 255081# 48@  
@ Lars Boettger [#47]

Lieber Lars,

es geht um den Brief vom Dampfschiff "Herman" von New York direkt nach Bremen. Das Gesamtporto, mit Inlandrate von 10 Cents, betrug 34 Cents. Das amerikanische See Porto von 24 c ( 9ggr.-11 sgr. -39/40x) für die Strecke New York - Bremen war niedriger als das englische Porto von 1sh6p (entspr. 12 ggr. oder 36 gro) für die gleiche Strecke im Transit über Liverpool/Cuxhaven. In den sechs Monaten der "Retaliatory Periode" verdoppelte sich das See Porto. Ein Brief über England nach Bremen hätte 59 Cents gekostet.

Die Engländer, die bis dahin den Postverkehr auf dem Nordatlantik beherrscht hatten, erkannten die amerikanische "packet-line" nicht an und belasteten die in England angelandeten Briefe, bei denen das See Porto bereits bezahlt war, nochmals mit dem britischen See Porto von 1sh (entsp. 24 gro oder US-Cent). Dieses Verhalten der Engländer führte dann zu dem sogenannten "Postkrieg" mit den USA.

Nun zu meinen Quellen aus denen Du die, von mir erwähnten, Raten entnehmen kannst.

- History of Letter Post Communication between the United States and Europe 1845 - 1875, by G.E.Hargest
- Understanding Transatlantic Mail, Volume 1, by Richard F.Winter
- The Transatlantic Mail, by Frank Staff
- United States Letter Rates to foreign Destinations, 1847 to GBU-UPU, by Charles J.Stames
- The Postage Rates of North Atlantic Mails (1635-1950)
- United Kingdom Letter Rates 1657-1900, Inland & Overseas, by C.Tabeart
- Postgeschichte und Altbriefkunde, Heft 160, Bremen Mail- der erste transatlantische Postvertrag 1847-1867, Amerika über Bremen
- Auktionskataloge: G.Russel, Saint Longis, Vente sur offres, 27.mais 2011
- Auktionskatalog: verschiedene Kataloge von Lugdunum Philatelie, Lyon
- Auktionskatalog: Schyler Rumsey Philatelie, San Francisco, 4.Febr.2013

Gruß Dieter
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5448
https://www.philaseiten.de/beitrag/110507