Thema: Deutsches Reich: Dauerserie Hindenburg
sentawau Am: 25.09.2015 17:08:42 Gelesen: 186629# 157@  
@ Stampmix [#134]

Der abgebildete Brief ist hoch interessant nicht nur wegen seines Beförderungsweges, sondern auch durch den Namen der Absenderin Hedwig Sara Kirchheimer. Sie ist ein Opfer der Namensänderungsverordnung von 1938, derzufolge alle Juden zwangsweise den zweiten Vornamen Israel oder Sara tragen mussten. Dem 'Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden ...' zufolge (im Internet zugänglich) wurde sie am 15. Dezember 1941 ins Ghetto Riga deportiert und dort ermordet.

Die Absender von Auslandsbriefen und -karten, mit Hindenburgmarken frankiert, tragen öfters solche Zwangsvornamen, besonders wenn sie nach Übersee gerichtet sind. In [#113] hat Hajo auf eine solche Karte hingewiesen.

Die niederträchtige Verordnung wurde von Hans Maria Globke verfasst. Der war später als Staatssekretär ein enger Vertrauter Adenauers. 1963 verlieh ihm Heinrich Lübke das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Quelle: Wikipedia).
 
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