Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 10.11.2015 21:48:15 Gelesen: 1941767# 990@  
@ DL8AAM [#989]

Es wäre jetzt nur noch die Frage zu beantworten, ob von den 50 Cent, die über die Briefmarke vereinnahmt wurden, nach all diesen Arbeitsschritten, inklusive der Neueintütung und der Nachfrankatur mit 62 Cent, trotz aller Rabatte, immer noch etwas ertragsmäßig abgefallen ist, hmmmm ?

Sicherlich NEIN. Hier dürfte bzw. sollte eher eine Mischkalkulation greifen: wenn man die Großen (= Großbriefe) haben möchte, muss man auch die Kleinen (C6-Sendungen) nehmen. C6-Sendungen sollten sich im Idealfall kostenneutral bearbeiten und zustellen lassen. Wenn man einen marginalen Gewinn einfährt, umso besser. Bei Großbriefen ist der Aufwand (abhängig von der verwendeten Frankier- und Sortiertechnik) ähnlich, allerdings die Marge zwischen entstehenden Kosten und dem vorab bezahlten Portobetrag höher. Die eigenen Kosten lassen sich minimieren, wenn man die Sendung entweder selbst zustellen kann (eigenes Zustellgebiet) oder vor Auflieferung bei der DPAG eine Konsolidierung erfolgt.

Es wäre stark verallgemeinert theoretisch (!) denkbar:

1. der Abholfahrer des zustellenden Briefdienstleisters war an dem Abend/Nacht bereits weg und bei dem sortierenden Briefdienstleister besteht die Anweisung, dass keine Sendungen liegenbleiben dürfen. Ergo bleibt lediglich der Weg über die Deutsche Post AG

2. für den Leitbereich des Empfängers fehlte noch eine gewisse Anzahl Sendungen, um im Bereich der Konsolidierung in die nächsthöhere Rabattstufe zu kommen. Es wäre naheliegend, für Zustellpartner bestimmte Sendungen intern umzuleiten und der bereits für die Konsolidierung bestimmten Sendungsmenge beizulegen

3. es gab Ärger zwischen Zustellpartner A und Partner B. Partner A übergibt für einen überschaubaren Zeitraum alle für Partner B bestimmten Sendungen der DPAG

Es wären auch Streiks oder kurzzeitige Personalknappheit denkbar. Es bestehen diverse Möglichkeiten.

Gruß
Pete
 
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