Thema: Nachnahmebelege
Jürgen Witkowski Am: 19.12.2008 12:01:13 Gelesen: 170601# 6@  
@ ladycroft78 [#53]

Deine Entscheidung, sich über das Sammeln von Briefmarken hinaus auch mit Belegen zu befassen ist vollkommen richtig. Wie Du sehen wirst, kann Dein Nachnahmebeleg eine kleine Geschichte erzählen. Man muss sie nur zu lesen verstehen. Wichtig sind oft auch Angaben, die sich auf der Rückseite befinden. Wie sieht sie bei Deinem Beispiel aus?

Der Brief wurde am aufgegeben in Berlin-Dahlem am 14.11.1939, abgestempelt mit einem damals üblichen Kreisstegstempel als Tages- bzw. Aufgabestempel. Absender war das Preussische Geheime Staatsarchiv. Das aufgedruckte Dienstwappen, dass vielleicht Deine Aufmerksamkeit auf diesen Beleg gelenkt hat, ist im übrigen ohne postalische Bedeutung. Es handelt sich nicht um einen Stempel. Der Brief ist portogerecht frankiert, 12 Pfennig Briefporto bis 20 g und 20 Pfennig Nachnahmegebühr. Die Frankatur besteht aus MiNr. 519 und 521.

Die Adresse der Empfängerin in Templin stimmte offensichtlich nicht. Die Erforschung der korrekten Anschrift erforderte eine gewisse Zeit, bis am 22. November in Berlin-Zehlendorf der erste Zustellversuch unternommen wurde, wie der Einkreisstempel mit der Ziffer 22. anzeigt. Da die Empfängerin entweder nicht angetroffen wurde oder nicht bezahlen konnte, wurde am 24. November der Brief dann endgültig zugestellt. Das Datum der zweiten Vorzeigung wird durch den Dreieckstempel 24. gekennzeichnet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
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