Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 04.01.2016 07:03:00 Gelesen: 725991# 313@  
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Thema: „200. Geburtstag Ernst Litfaß“

Wenn es nach dem Berliner Volksmund geht, ist er der berühmteste „Säulenheilige“ Deutschlands: Ernst Theodor Amandus Litfaß (1816–1874), der Erfinder der nach ihm benannten Litfaßsäule. Bis in die Gegenwart ist sein Name lebendig geblieben. Denn noch immer stehen allein in Berlin – der Heimatstadt des Erfinders – über 3.000 seiner zylinderförmigen Werbeflächen. In ganz Deutschland gibt es noch etwa 67.000 Litfaßsäulen, die zu Werbezwecken genutzt werden. Litfaß war Drucker, Buchhändler und Verleger – ein umtriebiger Geschäftsmann und einer der Väter der „Reklame“, die heute Werbung heißt.

Litfaß wurde am 11. Februar 1816 als Sohn des Gründers der Litfaß’schen Buchdruckerei geboren. Mit der Herausgabe großformatiger neuer Anschlagzettel, die bald schon „Litfasszettel“ genannt wurden, machte er sich einen Namen. Die Motivation der Geschäftsidee von Litfass war es, etwas gegen das ungeordnete Plakatieren in Berlin zu unternehmen. Jedes neu angebrachte Plakat lief Gefahr, mitsamt seiner Werbebotschaft sofort überklebt zu werden. Auch der Obrigkeit war das wilde Plakatieren – u.a. von Flugblättern politischen Inhalts – ein Dorn im Auge. Im Dezember 1854 schließlich handelte Litfaß mit dem Polizeipräsidenten Karl von Hinckeldey das Recht zur Aufstellung von 150 „Annonciersäulen“ im Stadtgebiet aus. Am 15. April des folgenden Jahres wurde das erste zylinderförmige Exemplar an der „Ziegenbockswache“ in Berlin-Mitte errichtet.

Am 1. Juli 1855 präsentierte Litfaß die Werbeträger der Öffentlichkeit. Endlich konnten sich Unternehmen verbindlich und über einen festgelegten Zeitraum Werbeflächen sichern. Behörden nutzten seine Säulen für Bekanntmachungen. Zudem wurden die Litfaßsäulen zur Ankündigung von Theaterstücken, Varietés, Revuen und Ausstellungen genutzt. Während einer Kur in Wiesbaden verstarb Litfaß am 27. Dezember 1874. Eine bronzene Litfaßsäule in der Berliner Münzstraße erinnert seit 2006 an ihren Erfinder, einen der erfolgreichsten Berliner Unternehmer des 19. Jahrhunderts.



Ausgabetag: 11.02.2016
Wert (in Euro Cent): 70
Motiv: Plakatiertes Portrait Ernst Litfaß
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Gregor Schöner, Bremen
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3211
 
Quelle: www.philaseiten.de
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