Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
drmoeller_neuss Am: 09.03.2016 09:38:27 Gelesen: 236209# 18@  
@ Philaglück [#10]

Für die "Katalogabhaker, Bildchenkleber und Sammler ohne Ahnung" ist die "philatelie" nur lästig, weil sie die ungelesen zur Papiertonne bringen müssen.

Wer philatelistisch interessiert ist und nur die "philatelie" haben will, und ansonsten nichts mit Ortsvereinen und Argen zu tun haben möchte, geht aus kaufmännischen Gesichtspunkten am besten in einen Ortsverein. Zum Beispiel die "Briefmarkenfreunde Nettetal" verlangen nur 25 EUR im Jahr - BDPh-Mitgliedschaft und Philatelie inklusive.

In allen Vereinen gibt es Mitglieder, die am eigentlichen Verein und am Vereinsleben nicht interessiert sind und wegen anderer, externer Vorteile Mitglied werden.

In meinem Sportverein haben wir einen Bodensatz an Leuten, die nie zum Training erscheinen und sich auch ansonsten nicht blicken lassen. Ich habe nichts dagegen, sie bezahlen brav den Beitrag und stören ansonsten nicht. Mir ist es egal, ob sie "Krankenkassenzuschuss" oder "doppelte Haushaltsführung" trainieren. Ich werde aber nicht Herrn Schäuble als Totengräber der Sportvereine bezichtigen, wenn sich die Steuergesetzgebung in diesem Punkt einmal ändern sollte.

Auch in der Philatelie gibt es diese Trittbrettfahrer, weil die Vergünstigungen von dritter Seite den Jahresbeitrag mehr als kompensieren. Wenn dann diese Subventionen wegfallen, kommt es zu Austritten, und die Vereinsführung jammert über die bösen Menschen, die den Verein schädigen.

Ich erinnere mich an den philatelistischen Journalistenverband AIJP, über den man kostenlos den Michel-Online-Katalog beziehen konnte. Dann hat der Schwaneberger Verlag dieses Zückerchen einkassiert, und das Geschrei im AIJP über den bösen Schwaneberger Verlag war gross (in diesem Forum nachzulesen).
Im Händlerverband APHV gibt es Mitglieder, die nur wegen der billigen Paketmarken Mitglied sind. Solange die Ersparnisse den Jahresbeitrag mehr als wett machen, bleibt man gerne Mitglied im APHV.

Und nun widerfährt das gleiche dem WPhV. Der böse BDPh hat seine Beitragsstruktur geändert. Bislang konnte ein Arge-Mitglied über eine Mitgliedschaft im Ortsverein etwa 20 EUR pro Jahr sparen. Der einzige Aufwand bestand darin, einmal im Jahr den Beitrag rechtzeitig zu überweisen. Wer Lust hatte, hat noch das Weihnachtsessen und den Grillabend mitgenommen (geldwerter Vorteil ca. 15 EUR). Man muss sich ja nicht mit seinen Sammlerkollegen unterhalten. Einfach nach der Nahrungsaufnahme das Lokal direkt wieder verlassen, dann klappt das schon.

Nun müssen die Ortsvereine selbst Überzeugungsarbeit leisten. Beim WPhV scheint das zu klappen.

Generell stimme ich mit dem WPhV überein und halte die BDPh-Zwangsmitgliedschaften nicht mehr für zeitgemäss. Jeder Sammler sollte selbst entscheiden sollen, ob er im BDPh Mitglied sein möchte oder nicht und das unabhängig von einer Mitgliedschaft in einer Arge oder in einem Ortsverein.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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