Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
DL8AAM Am: 22.03.2016 22:31:15 Gelesen: 232565# 99@  
@ WPhV Stuttgart [#ganz ganz viele]

Nur kurz mal zur Versachlichung. Der Beitrag (ab 2017), den ein Ortsverein pro Mitglied an den BDPh weiterreicht beträgt 15 € (pro Jahr!). Eine Arge gibt dann ebenfalls für jedes „Ansonsten-Nicht-BDPh-Mitglied“ 15 € an den BDPh weiter? [#59] Korrekt? Wenn dem so ist, dann verstehe ich die gesamte Diskussion nicht mehr wirklich. Der Betrag ist für alle Mitglieder gleich und gerecht.

Auf diesen Grundsockel kommt dann noch der eigentlich Beitrag des jeweiligen Vereins. Hier herrscht (hoffentlich) ein gesunder, „befruchtender“ Wettbewerb untereinander - mit einem für die Mitglieder positiven „Preis-Leistungsverhältnis“ und sei es nur der wöchentliche Klönschnack am gemütlichen Stammtisch in der verrauchten Kneipe nebenan. Jeder Verein ist hier frei zu nehmen, was er will. Der eine ist günstiger, der andere ist teurer, ja nach Angebot und „Leistung“. Vollkommen unabhängig davon, ob es ein Ortsverein oder ein Arge-Verein ist. Alle sind prinzipiell erst einmal „gleich“, kein Verein ist dabei besser oder elitärer, ob Ortsverein, oder Arge-Verein. Und keiner hat Sonderrechte, auch nicht die Ortsvereine.

Aber glaubt denn wirklich jemand, dass jemand nur wegen 2,50 € im Jahr den Verein wechselt? Das hat sicherlich dann ganz, ganz andere Gründe. Diese Möglichkeit hätte man aber auch schon vorher, ganz ohne den Umweg einer Arge. Wenn mir mein Stuttgarter Ortsverein zu teuer erscheint, dann trete ich eben in einen billigeren BDPh-Ortsverein in Ostfriesland ein. Wenn ich aber diesen Wettbewerb unterbinden will, dann muss man Einheitsbeiträge für alle Vereine einrichten und zusätzlich als aller, aller wichtigstes das Wohnortprinzip zum absoluten Zwang machen. Diesen Schutzzaum soll mir der Verband also zur „Ortsvereinsförderung“ garantieren, deshalb bin ich als Verein im Verband, nur deshalb, dieser Grundgedanken scheint irgendwie hinter den Antrag zu stehen?

Das hiesse dann für alle Residenten und potentiellen Interessenten, als Hintertupfinger muss man (nein, „darf man nur“) in den Hintertupfinger Briefmarkensammelklub eintreten. Egal, ob mir die Nasen vor Ort, die „Leistungen“ und die Vereinskneipe gefallen oder auch nicht. Das hätte zumindest im Umkehrschluß den ganz entscheidenen Vorteil, dass die mich auch aufnehmen müssen, egal ob diese dann wollen oder nicht. Das sollte aber nicht nur (vereins-) rechtlich doch einige Probleme aufwerfen, oder? Dann hätten wir Ortsverbände, keine Ortsvereine, und jeder wäre unmittelbares Direktmitglied im Verband, sonst klappt das nicht.

Die gesamte Diskussion erinnert mich doch sehr stark an die bereits ausgewachsene Paranoia, man ist fast versucht zu sagen, dass das schon fast an das Niveau von durchgeknallten Verschwörungstheoretikern heranreicht. Ganz nach der Devise, wir „armen und guten Menschen“ und „die“ da oben, die nur daran denken (und natürlich immer im geheimen, das ist ganz wichtig!), wie sie uns hier „unten“ nur alles Böse der Welt bringen können. Verständlich ist die Diskussion im Prinzip nur, wenn man hier eher persönliche Antipathien sieht. Wollte jemand frei nach Isnogoud "Kalif anstelle des Kalifen werden", oder der Kalif hat mir nicht gehorcht? Die letztere „positive“ Auslegung kann ich aber nicht beurteilen. Der Südwesten bleibt ist uns hier oben im hohen Norden leider immer etwas fremd und undurchsichtig. ;-)

Nur am Rande, ich habe mir einmal die Preise der Arges angeschaut, die zum Beispiel meinem Interessengebiet nahe kommen, einen guten Ruf haben, „Leistung“ bringen und wo man sich bestimmt selbst sinnvoll einbringen kann (= Gründe für eine Mitgliedschaft). Die Stempelgilde nimmt für „Normalos“ 46,50 EUR, der subventionierte Preis für „Schon-BDPh-Mitglieder“ beträgt 30,00 €, die „FG Post- und Absenderfreistempel“ kostet 32 bzw. 20 €, wobei die wohl noch nicht den neuen 2017er BDPh-Beitrag eingerechnet haben. Alle diese Arges sind teurer als der Ortsverein. Es mag sicherlich Arges geben, die noch günstiger sind (es wurden hier ja einige Angaben gemacht), aber da würden mich einmal die „Leistungen“ dahinter interessieren. Es sei denn es geht einem nur um die reine BDPh-Mitgliedschaft?

Ja, verständlich ist Euer Antrag dann ja nur, wenn Ihr wirklich glaubt, dass jemand, nur um im BDPh Mitglied zu sein (bzw. die Philatelie zu beziehen) aus einem 'gelebten', guten Ortsverein austritt und in eine Arge, die das eigene Sammelgebiet nicht einmal ansatzweise abdeckt, ohne meine guten Kumpels und ohne ein echtes Preis-Leistungsverhältnis für sich selbst, eintritt? Die BDPh-Mitgliedschaft wäre dann ja auch nur der einzige Grund so etwas zu machen. Auch für potentielle Neuinteressenten, die der Ortsverein scheinbar leider nicht gewinnen (motivieren oder halten) konnte oder vergrault hat. Man nimmt also alles in Kauf (falsches Beschäftigungsgebiet und schlechte „Vereinsleistungen“, denn auch diese gibt’s ja nicht für Lau) nur um ein Verbandsmitglied zu sein. Whow! Wenn dem wirklich so sein sollte, dann wäre der BDPh ja so toll, dass dort alle hinströmen wollen, nur um auch dabei sein zu dürfen. Was für ein Kompliment für den großen, unpersönlichen Verband. Er macht alles richtig. Wenn Ihr Recht habt, dann solltet Ihr 2017 aber ein echtes Mitgliederproblem bekommen, denn dann würden (müssten) diese ja alle diese Massen folgerichtig aus Eurem „Dann-BDPh-freien“-Verein austreten und in die Arge Seborga-Philatelie kommen. Die werde ich morgen gleich gründen. Beitrag 20 €, davon gehen dann zwar 15 € an den BDPh aber 5 € bleiben für meine eigene Tasche über, bei einigen Tausend Mitgliedern eine echte Marktlücke. Ich hätte auch Platz für einen gesamten LV hinterrücks verbandslos gemachter Philatelisten. ;-)

Danke an den WphV.

Gruß
Thomas
 
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