Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
WPhV Stuttgart Am: 31.03.2016 19:02:48 Gelesen: 229412# 162@  
@ Lars Boettger [#161]

Es lässt sich nur so herrlich daherreden, wenn man nicht auf Fakten Rücksicht nehmen muss.

Der WPhV nimmt auf Fakten Rücksicht, sonst würde er nicht seit 1882 bestehen.

Beispielsweise ist ein Fakt, dass der BDPh im Jahr 2015 eine dritte Form der BDPh-Mitgliedschaft klammheimlich und ohne Einbindung der betroffenen Ortsvereine (die immer noch die meisten Mitglieder im BDPh stellen) nach Gutsherrenart beschlossen hat - und zwar die sogenannte "Arge-Direktmitgliedschaft"!

Ein weiterer Fakt ist, dass der BDPh nichts macht (z.B. über Artikel in seinem Zentralorgan "philatelie"), um seine Ortsvereine und Landesverbände über diese "Arge-Direktmitgliedschaften" aufzuklären. Vielmehr überlässt der BDPh die ganze Aufklärungsarbeit zu den "Arge-Direktmitgliedschaften" dem WPhV. Der BDPh zieht sich zurück in seinen Bunker, um das Problem auszusitzen, weil er ganz genau weiß, dass diese "Arge-Direktmitgliedschaft den Ortsvereinen massiv schaden wird, so dass jede Diskussion darüber auch von vornherein verloren ist. Die allermeisten Ortsvereine außerhalb von Südwest wissen noch gar nicht, dass es eine "Arge-Direktmitgliedschaft gibt", doch das Aushocken wird in Zeiten des Internets diesmal für den BDPh nicht so einfach sein: Wie die Reaktionen auf unsen Antrag zeigen, brodelt es zunehmend an der Basis...

Der einzige philatelistische Verein, der keine Nachwuchssorgen zu haben scheint, ist die Royal Philatelic Society in London

Ein weiterer Fakt ist, dass die Royal Philatelic Society London (RPSL) nicht als Blaupause für die rund 1.000 Ortsvereine dienen kann, sondern dass sich die rund 1.000 Ortsvereine anders aufstellen müssen, um bestehen zu können. Und nach Einschätzung des WPhV ist dabei der BDPh in seinem Status Quo für die Ortsvereine kein fruchtbarer, sondern ein furchtbarer Partner! Beispielsweise findet sich gefühlt in jeder Ausgabe der "philatelie" ein Jubelartikel zur RPSL (à la "Hah, Royal, wie toll und wichtig für uns königslose Deutsche"), aber so gut wie nie Artikel über Ortsvereine in Deutschland. Wann gab es mal einen Artikel zu unserem ältesten Verein (IPV Dresden 1877)? Auch das zeigt die Denke des BDPh und seines Zentralorgans.

Übrigens unterstellst Du mir, dass ich Spitzenphilatelisten verschmähen würde. Wenn Du schon so etwas behauptest, solltest Du es auch belegen können. Ein Vereinsmitglied, das regelmäßig über 50 Jahre seinen Vereinsbeitrag bezahlt hat, und dafür vom BDPh mit Ansteckerles, Urkunden usw. geehrt wird, kann genauso gut Breitenphilatelist wie Spitzenphilatelist sein. Wo habe ich also geschrieben, dass Spitzenphilatelisten doof usw. wären?

Ich meine jedoch, dass die Breitenphilatelisten durch ihre Beiträge und Arbeit nicht die Veranstaltungen der Spitzenphilatelisten subventionieren müssen, wenn die Spitzenphilatelisten ihrerseits nicht bereit sind, einen Solidaritätsbeitrag für die Breitenphilatelie zu leisten. Dieser Solidaritätsbeitrag beinhaltet lediglich "Peanuts", wie es in einem vorherigen Beitrag hieß, in Form von deutlich höheren Beiträgen für die BDPh-Direktmitgliedschaft und die Arge-Direktmitgliedschaft, um die organisierte Breitenphilatelie am Leben zu halten. Diese "Peanuts" dienen dem Philatelie-Gemeinwohl und dass sich der BDPh diesen "Peanuts" bzw. dem Philatelie-Gemeinwohl verweigert, sagt eigentlich alles aus über das Selbstverständnis des BDPh!

Dem WPhV ist schon klar, dass nach Deiner und der BDPh-Denke die Direktmitglieder die wertvollsten Mitglieder des BDPh sind, es also auf Teufel komm raus immer mehr davon zum Wohl des Konstrukts BDPh geben muss, und dass die Ortsvereine daher auf RPSL machen oder sich auflösen sollen! Doch zum Leid des BDPh akzeptiert der WPhV diese Denke nicht - und hofft, dass auf dem LV-Tag die meisten anderen Ortsvereine in Südwest diese Denke auch nicht akzeptieren!
 
Quelle: www.philaseiten.de
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