Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
WPhV Stuttgart Am: 01.04.2016 23:25:40 Gelesen: 228675# 177@  
@ Lars Boettger [#175]

[..] Wenn Du auf ein ernstgemeintes Posting mit so etwas antwortest, [..]

Ok, dann will ich mal versuchen, mich mit Deinem „ernstgemeinten Posting“ [#173] auch ernsthaft beschäftigen:

Zunächst ist natürlich die Frage zu klären, ob Dein Beispiel FSPL (Verband in Luxemburg) auch FSPL-Einzel-Direktmitgliedschaften und FSPL-Arge-Direktmitgliedschaften anbietet wie der BDPh. Aber sei’s drum. Das ist in diesem Beispiel nicht spielentscheidend. Dann lesen wir in Deinem Beitrag weiter, dass die FSPL-Beiträge gering sind und dass ich beim FSPL rund fünf Ortsvereine in den letzten Jahren aufgelöst haben, „weil sich keine Vorstandsmitglieder gefunden haben“. Und auch die Jugend gibt es nur noch in "zwei ,drei Vereinen".
Was folgern wir daraus?

Die durchschnittliche FSPL-Vereinsgröße beträgt rund 40 Mitglieder, damit sind die FSPL-Vereine klein (zumindest kleiner als beim LV Südwest mit 52,6 Mitgliedern im Jahr 2015 [#22]), so dass es für den einzelnen Ortsverein dort auch immer schwieriger wird Leute für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Je kleiner der Ortsverein desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Auflösung und desto größer der Mitgliederrückgang. In 10 Jahren, so meine Prognose, hat sich das Thema FSPL-Verein erledigt, abgeschlossenes Sammelgebiet also.

Nehmen wir das Beispiel LV Südwest ([#22]): Ausgehend von einer durchschnittlichen Vereinsgröße von 91,9 Mitgliedern im Jahr 1995 hat er in rund 20 Jahren bis zum Jahr 2015 seine Mitgliederzahl halbieren können. Legen wir die Entwicklung der FSPL-Vereine zugrunde, dann wird die nächste Halbierung der Mitgliederzahlen im LV Südwest sicherlich keine zwanzig Jahre dauern, sondern angesichts der immer kleiner werdenden durchschnittlichen Größe viel viel schneller kommen. Wenn man die Auswirkungen der Arge-Direktmitgliedschaften noch einbezieht, wird die Abwärtsspirale im LV Südwest noch dramatisch schneller verlaufen. Möglicherweise wird es – so meine Prognose – in zehn Jahren nur noch eine Handvoll Ortsvereine im Landesverband Südwest geben. Inoffiziell wurde mir vom LV Südwest mitgeteilt, dass inzwischen auch große Ortsvereine wackeln – und zwar nicht wegen Geld, sondern weil es keine Nachfolger für die Vorstandsarbeit gibt. Sogar der große traditionsreiche Württembergische Philatelistenverein Stuttgart 1882 e.V., der älteste Verein in Südwest, wird von allen Seiten, ob Nachbarverein, ob BDPh, ob Ingo aus dem Norden, ob Hinz und Kunz nur bemitleidet, dass er eine Witzfigur als Ersten Vorsitzenden ertragen muss!

Wenn Ortsvereine weiter bestehen wollen, wie der WPhV (der u.a. im Jahr 2032 sein 150. Jubiläum feiern will), dann müssen also kontinuierlich neue Mitglieder gewonnen werden. Aus der Substanz des vorhandenen Mitgliederbestands, auch das zeigt Dein Beispiel FSPL-Vereinsentwicklung deutlich, können keine oder nur kaum Interessierte für die Vorstandsarbeit gewonnen werden. Neue Mitglieder, die sich in der Vorstandsarbeit einbringen und nicht so Witzfiguren, Querulanten, notorische Selbstdarsteller o.ä. sind, sondern ein Mindestmaß ein Qualifikation mitbringen, müssen logischerweise fertige, engagierte, vergleichsweise junge Sammler sein, am besten auch mit BDPh-/Arge-/Spitzensportler-Stallgeruch. Was ist die ideale Zielgruppe zur Akquise dafür? Die Jugend? Wohl kaum, man kann froh sein, wenn sie den Virus bekommen und er dann nach 30-40 Jahren ausbricht. Die Nachlass-Realisierer? Wohl kaum. Also, was bleibt übrig? Die im Internet sozialisierten/ ausgebildeten Sammler, die ihr Sammelgebiet gefunden haben und sich in einer Arge als Mitglied organisieren und sich weiter aufschlauen möchten! Entsprechend ist die Entwicklung der Mitgliederzahlen bei den Argen auch nicht so dramatisch wie bei den Ortsvereinen. So lösen sich Argen auch ziemlich selten auf. Mir ist jedenfalls keine Auflösung einer Arge bekannt. Daher ist es für Ortsvereine überlebenswichtig, so wie bis zum Jahr 2014 neue Arge-Mitglieder auch als Ortsvereinsmitglieder gewinnen zu können, da vor allem diese die Qualität und Kompetenz mitbringen, sich in einen Ortsverein in verantwortungsvoller Position einzubringen oder gar diesen zu führen.

Wenn man die Pressemeldungen von Auktionshäusern usw. liest, ist es nicht so, dass unser Hobby ein Loser-Hobby ist. Es hat sich nur verändert, die Sammlerschaft hat sich von den Ortsvereinen in’s Internet und in die Argen verschoben. Dort bestehen entsprechend für Ortsvereine auch die besten Aussichten neue Mitglieder zu gewinnen.

So, lieber Lars Boettger, nachdem ich versucht habe, ernsthaft auf Deinen Beitrag einzugehen, kannst Du doch auch versuchen ernsthaft mir zu erklären, welche Auswirkungen die Arge-Direktmitgliedschaften auf die Ortsvereine bei ihrer künftigen Mitgliedergewinnung im Vergleich zum Jahr 2014 (und früher) haben werden und speziell wie Ortsvereine künftig Arge-Mitglieder für eine Ortsvereinsmitgliedschaft gewinnen können.

Ein solcher Beitrag wurde bislang hier noch nicht geschrieben, stattdessen hat man sich auf Nebenkriegsschauplätze konzentriert.

[..] Wie hat denn Dein LV, der für Deinen Verein zuständig ist, auf Deine Anfrage reagiert? Würde mich ehrlich interessieren.[..]

Wie in [#174] bereits geschrieben, habe ich beim LV Südwest offiziell gar nicht angefragt, so dass er auch gar nicht offiziell reagieren konnte. Warum soll ich auch offiziell anfragen? Ich habe vom LV Südwest inoffiziell alle für mich erforderlichen Infos erhalten, die ja durch den Beitrag von @ Richard [#163] mehr oder weniger bestätigt wurden. Das genügt mir. Entscheidend ist, dass Arge-Direktmitgliedschaften eingeführt wurden, die zum Schaden aller Ortsvereine führen werden. Inoffizell wurde mir auch seitens des LV Südwest in der Sache - nun wähle aus - a) recht oder b) nicht recht gegeben! Die Antwort wirst Du Dir selber geben können.

Und wie an früherer Stelle geschrieben: Nur wer arbeitet, macht Fehler. Doch wenn man einen Fehler macht und ihn auch erkennt, dann sollte man diesen Fehler auch korrigieren. Ich behaupte, dass der LV Südwest mit dem Wissen von heute damals in diesem Hinterzimmer-Gemauschel anders entschieden hätte! Und dass der LV Südwest den WPhV-Antrag ohne jegliche Spielchen zur Diskussion und zur Abstimmung beim LV-Tag angenommen hat, zeigt, dass er einen demokratischen Anstand kennt, nicht rechthaberisch ist, sondern die Größe hat zu erkennen, dass er möglicherweise nicht optimal beim Hinterzimmer-Gemauschel aufgestellt war und so auch bereit ist, Korrekturen einzuleiten bzw. die Möglichkeit dazu zu geben. So gesehen ist der LV Südwest der professionellste Verband in Deutschland für uns Sammler!

Dass die Arge-Direktmitgliedschaften den Ortsvereinen massiv schaden werden, ist Fakt und die Aufgabe ist es nun für alle, die sich den Ortsvereinen verpflichtet fühlen, dies zu verhindern. Und da hilft ein Gewühle in der Vergangenheit nicht weiter. Würde dieses Gewühle irgendeinen Erkenntnisgewinn bringen, dass die Arge-Direktmitgliedschaften aus Sicht der Ortsvereine doch zu begrüßen sind? Wohl kaum! Wem würde ein solches Gewühle helfen? Dem WPhV, den Ortsvereinen? Wohl kaum. Eine solches Gewühle würde nur dem BDPh nützen, da er so Zwietracht säen und super vom eigentlichen Problem ablenken könnte. Wenn Du oder Richard also unbedingt offiziell Eure Fragen vom LV Südwest beantwortet wissen und rumwühlen wollt, dann geht doch selber nachfragen. Ich beschäftige mich lieber mit dem Hier und Jetzt und Morgen. Übrigens nur nebenbei: Beim BDPh habe ich vor Wochen offiziell als WPhV-Chef nach Direktmitgliederstatistiken nachgefragt – und nichts bekommen, weil der E-Mail zufolge nicht der BDPh dafür zuständig wäre. Auch das spricht Bände.

@ Lars Boettger [#173]:

[..] Fazit: Akzeptiere die Tatsache, dass wir Briefmarkensammler keine Boombranche sind und lamentiere nicht rum. [..]

Wenn Du schreibst, „lamentiere nicht rum“, dann meinst Du eigentlich, ich soll den durch die Direktmitgliedschaften praktizierten Mitgliederklau zu Lasten der Ortsvereine akzeptieren und mir stattdessen Gedanken machen, wie ich am besten den WPhV auflösen kann. Doch den Gefallen tue ich Dir nicht. Hast Du eigentlich mal einen Ortsverein als Häuptling geführt und wenn ja, wie sind/ waren Deine Benchmarks?

@ Holzinger [#176]:

[..] Als ehem. Admin würde ich das Thema bis zum 30.04.2016 zeitweilig schließen und alle Beteiligten bitten, nicht an anderer Stelle in diesem Forem ein anderes/ähnliches Thema mit gleichem Bezug zu eröffnen. Schafft Ihr das? [..]


Gute Idee. Lieber Richard, bitte schließe diesen Thread, um die armen Ingos aus dem Norden, die armen Holzingers und die vielen anderen armen Leser hier, die alle aus welchen Gründen und von wem auch immer in ihrer Unmündigkeit dazu gezwungen werden, diesen Thread zu lesen, nicht weiter davon abhalten werden, kostbare Lebenszeit damit zu vergeuden. Sie könnten sich stattdessen sinnvoll für den BDPh und die Philatelie einsetzen, was ich auch begrüßen würde. Ich kann es jedenfalls nicht verantworten, dass diese Armen durch die Aufregung hier in diesem Thread beispielsweise einen Herzinfarkt oder andere bleibende Schäden durch Lesen meiner Beiträge erleiden würden. Es gibt auch andere Foren, die sich gerne dieses Themas annehmen würden, die ich aber hier nicht nennen möchte, denn sonst würde dies auch nur die armen Leser hier in ihren geheimen Lüsten und Begierden anlocken - und dann bin ich wieder schuld!
 
Quelle: www.philaseiten.de
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