Thema: Motiv Eisenbahnen
skribent Am: 04.04.2016 15:21:40 Gelesen: 1707289# 619@  
@ Seku [#616]

Und wenn wir schon dabei sind!

Wenn Du meinst, es bedarf bei mir der Nachhilfe, dann bitte korrekt. Dass es den Satz mit vier Sonderwertzeichen gibt, ist mir nach 48 Jahren intensiver Sammlertätigkeit im Motiv- und Themenbereich Eisenbahn wohl bekannt. Aber Deine Geschichte über die Tabaklokomotive kenne ich in Verbindung mit diesem Wertzeichen nicht!

Der Reihe nach:

Der 1 Lewa-Wert (MiNr 354) zeigt die Dampflokomotive Nr. 148 der BDZ, die 1873 bei Sharp & Stewart, Manchester gebaut wurde. Sie lief zuerst bei der Varna Railway, dann bei der Orientbahn und zum Ende ihres Daseins bei der Bulgarischen Staatsbahn.

Der 2 Lewa-Wert (MiNr 355) zeigt die Abbildung der Lokomotive der Baureihe 01 mit der Benennung 01.03 Die Maschine wurde 1930 bei Hanomag mit der Fabriknummer 10680 gebaut. Ihre Abbildung kam auf das Sonderwertzeichen, weil Hanomag Jahrzehnte lang unterschiedlichste Typen an Lokomotiven verkauft hat. Die BR 01 wurde bei Hanomag eigens für die bulgarischen Verhältnisse konzipiert, dabei nahm man noch eine kleine technische Anleihe bei der Fa. Schwartzkopff.

Der 4 Lewa-Wert (MiNr. 356) zeigt eine Lok der BR 01 mit der Benennung 01.10 von den polnischen Chrzanow-Werken, diese Maschinen wurde extra für die Strecke Sofia-Pleven-Varna gebaut und sie ist auf der Abbildung einem Personenzug vorgespannt, der gerade das Slatina-Viadukt der Balkanbahn überfährt.
Der 7 Lewa-Wert (MiNr 357) ist von mir bei #563 beschrieben.

Nun zu Deiner Tabaklokomotive! Die Fa. SLM hat 1935 6 Maschinen der BR 01 mit den Benennungen 01.18-01.23 an Bulgarien verkauft und ist dafür mit Tabak bezahlt worden. Aber diese Lok ist sowohl als auch auf keinem der vier Sonderwertzeichen abgebildet.

Wenn es noch interessiert - von der 01 gab es insgesamt 23 Maschinen, 3 kamen von Hanomag, 2 von Henschel, zwei von Borsig, zehn von Chrzanow und sechs von SLM. Von den SLM-Maschinen stand eine als Denkmal in Sofia abgestellt und eine in Luzern.

MfG.
Franz
 
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