Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
fdoell Am: 14.04.2016 15:13:25 Gelesen: 225599# 190@  
Jetzt wurden in diesem Thread schon so viele Gedanken ausgetauscht, dass einem schwindeln kann!

Trotzdem vielleicht noch ein paar andere Gedanken (auch wenn sie bestehenden ähneln):

1. Der Sinn und Zweck von Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften ist verschieden. Schön erklärt von Torsten Berndt [1].

2. Die Beiträge von Arbeitsgemeinschaften sind oft höher als in Ortsvereinen, da dort bei BDPh-Mitgliedschaft mindestens 2 Veröffentlichungen zu Forschungsergebnissen pro Jahr herausgegebven werden müssen, deren Druck und Versand etwas kostet.

3. Der Gedanke, dass jemand nur aus Kostenersparnisgründen bezüglich des Beitragsanteils an der BDPh-Mitgliedschaft von einem Ortsverein zu einer ArGe wechselt, wäre m.E. nur logisch, wenn es jemand im Wesentlichen um die BDPh-Leistungen ginge und nicht um das, was der Ortsverein bzw. die ArGe leistet. Aber - wer ist denn nur wegen des BDPh in der organisierten Phialtelie? Zudem zahlt man ja den Gesamtbeitrag, und der ist wie gesagt in ArGen oft höher.

4. Die Vorstellung, dass jemand außerhalb einer Gruppierung (sei es nun Ortsverein oder ArGe) dafür zuständig wäre, dass diese Gruppierung Zuwachs erhält, halte ich für abwegig. Jede Organisation ist für sich selbst zuständig. Wenn sie sich auflöst, weil keine Mitglieder mehr da sind, ist das m.E. in Ordnung, denn solche Gruppen sind ja kein Selbstzweck, sondern entsprachen bei Gründung und lange danach dem Bedürfnis nach Gemeinschaft der Mitglieder. Wenn dieses Bedürfnis entfällt, muss die Gruppe auch nicht mehr bestehen.

5. Wer also etwas zum Mitgliederzahlerhalt oder zur Vergrößerung seiner Gruppe tun möchte, möge das doch bitte selbst tun. Wenn die dazu beschrittenen Wege nicht weiterführen, muss man eben andere ausprobieren oder die Verkleinerung akzeptieren. "Man hat im Leben entweder Ergebnisse oder Gründe, warum man keine Ergebnisse hat" (Zitat Werner Erhard).

Meine Erfahrungen: "mein" Ortsverein schrumpft von Jahr zu Jahr, auch weil ich mich (als berufstätiges Vorstandsmitglied) nicht um den Nachwuchs kümmere, z.B. in Schulen o.ä. "Meine" ArGe wächst dagegen von Jahr zu Jahr, weil sie ortsunabhängig Interessenten ähnlicher Gebiete zusammenführt und interessante Informationen für viele Teilbereiche des ArGe-Themas bietet. Was die eine und die andere Mitgliedschaft kostet und wie viel der BDPh mit seiner Verbandstätigkeit davon bekommt, ist angesichts der Gesamtkosten meines Hobbys nur ein kleiner Bruchteil und m.E. nicht entscheidend für mein Einbringen in eine Gruppe oder das Maß an Information und Unterstützung, das sie mir gibt.

Insgesamt denke ich: Es gibt auch heute noch an Philatelie Interessierte, aber es gibt immer weniger Menschen, die dazu einem Verein etwas abgewinnen können. Unsere sprichwörtliche deutsche "Vereinsmeierei" hält vom eigentlichen Thema des Hobbys ab und kostet oft mehr Kraft, als sie gibt. Je mehr Unterstützung und Möglichkeiten, Anerkennung für Leistungen zu bekommen, eine Gruppe dem Einzelnen gibt, umso mehr wird er ihr zugewandt bleiben oder sich ihr zuwenden und umgekehrt.

Friedhelm

[1] https://www.youtube.com/watch?v=rLxnm2mJWJs
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/8823
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