Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 31.05.2016 16:52:53 Gelesen: 330484# 60@  
Liebe Freunde,

bei dem ein oder anderen Brief huscht einem ab und zu ein kurzes Lächeln übers Antlitz, einfach weil man das Schmunzeln nicht unterdrücken will oder kann.

So war es auch bei dem hier, den ein liebes Forumsmitglied durch seine Passivität mir günstigst zukommen ließ (besten Dank dafür!).





In München am 15.7.1847 nach Wien adressiert und mit 15 Kreuzern rheinisch bezahlt (die hälftig zwischen Bayern und Österreich zu teilen waren und 12 Kreuzer Conventionsmünze entsprachen), wusste man nicht, wo man den guten Louis Hitzelsperger (man achte auf den Namen, wenn man im deutschen und britischen Fußball Ahnung hat!), immerhin ein Brauereigeselle, dort zu vermuten hatte und notierte unten links "Postrestando". Was damit gemeint war, ist wohl klar: Poste restante, also die Anweisung an die Wiener Post, ihn nicht zuzustellen zu versuchen, sondern ihn auf der Hauptpost liegen zu lassen für 3 Monate, bis der junge Herr Hitzelsperger ihn abholte, was auch passiert sein dürfte, denn er lief ja nicht retour.

Wien stempelte artig in rot für Frankobriefe Eingang und versah ihn mit einem Vermerk/einer Nummer, die ich nicht lesen kann. Leider weiß ich nicht, ob damals dieser Postdienst in Österreich kostenpflichtig war, oder nicht. Wer es weiß, darf es gerne hier posten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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