Thema: Altdeutschland Thurn und Taxis: Belege
zockerpeppi Am: 21.06.2016 21:03:50 Gelesen: 135880# 126@  
Einer meiner wenigen Funde aus Essen! Passt im Augenblick in keine meiner Sammlungen, aber was nicht ist kann ja noch werden.



Vorphila Faltbrief mit Inhalt ab Frankfurt nach Wiltz in Luxemburg. Der Absender Johann Zacharias Jacobi & Sohn, Lederhändler an Frau Servais-Hiffe Gerberin in Wiltz. Stempel vom 26 JAN 1849, Ankunft in Wiltz am 30 JANV 49 Stempel auf dem Verso.

Was das Porto angeht besagt der Postvertrag Luxemburg – Preussen von 1847 folgendes:

Luxemburger Inland Porto ab GÜB nach dem Eingangsort
Preußisches Inland Porto ab dem Abgangsort bis zum GÜB
Transitporto nach u. aus dem Thurn & Taxischen Postbezirke (fix 2 Sgr)

Das Preußische Rötel 3 ¾ = 3,75 Silbergroschen, welche Preußen für sich (wohl inklusive TuT) beanspruchte. Die Abrechnung mit TuT erfolgte für uns Luxemburger transparent durch Preußen, es gibt hierfür absolut keinen Hinweis auf dem Beleg. Der Empfänger hat gesamt 60 centimes bezahlt. Unsere Währungsreform war ab dem 1.1.49 in Kraft getreten, der Brief datiert auf den 26 Jan, Porto also in Luf und nicht mehr in niederländischen cent.

Hier meine Rechnung:

1 Sgr wurde mit 12,5 centimes berechnet. Bei 3,75 ergibt dies 46,875 also eine Fraktion von centimes und daher auf den nächsten vollen (postalischen) Nenner von 50 centimes aufgerundet. Hinzu kommt noch das Luxemburger Inlandporto von 10 centimes, macht gesamt = 60.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
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