Thema: Italien: Briefmarken bestimmen
Stefan Am: 16.08.2016 21:13:37 Gelesen: 25060# 20@  
Bei der Durchsicht bzw. Sortierung eines größeren Posten gestempelter Briefmarken aus Italien fiel mir die Katalogisierung der Dauerserie "Burgen und Schlösser" (Mi-Nr. 1701-1724) von 1980 ins Auge, insbesondere die katalogisierten Nachauflagen einzelner Werte. Diese Dauerserie, insbesondere die Großformate, ist im Regelfall alles andere als selten und viele Sammler werden diese Ausgabe kennen.

Der Michel-Katalog Südeuropa (Ausgabe 2007/2008) katalogisiert für einige Hauptnummern auch Nachauflagen und kennzeichnet diese mit "Druckvermerk I (DV I): I.P.Z.S.- ROMA" und "Druckvermerk II (DV II): I.P.Z.S.- ROMA 1980" (mit Jahreszahl 1980):



Mi-Nr. 1705 I von 1980 und 1705 II von 1991

Die Katalogisierung wird entsprechend unterteilt in die Unternummern römisch I und II. Neben aus der Ausgabe zu 50 Lire (Mi-Nr. 1705) werden auch Unternummern für die Wertstufen zu 200 Lire (1713), 250 Lire (1714), 300 Lire (1715) und 450 Lire (1718) vergeben. Man sollte meinen, dass die eingangs genannte Beschreibung der Unternummern neben der abgebildeten Ausgabe zu 50 Lire auch für die weiteren Wertstufen gilt. Doch weit gefehlt ...



Mi-Nr. 1713 II und 1713 I



Mi-Nr. 1714 II und 1714 I



Mi-Nr. 1715 II und 1715 I



Mi-Nr. 1718 II und 1718 I

Die Nachauflagen (jeweils rechts) von 1994 weisen neben dem angewandten Druckverfahren (Rastertiefdruck anstelle kombinierter Stichtiefdruck + Offsetdruck) dennoch einen Unterschied im Druckvermerk auf: in den Nachauflagen ist zusätzlich ein Bindestrich vor der Ortsangabe "ROMA" vorhanden, welcher in den Erstauflagen (jeweils links) von 1980 fehlt - "I.P.Z.S - ROMA" (ohne den vierten Punkt und ohne zusätzliche Angabe einer Jahreszahl). Es scheint mir, dass die Nachauflagen auch farblich etwas von den Erstauflagen abweichen.

Die Katalogisierung müsste demnach für die Mi-Nrn. 1713-1715 und 1718 lauten:

Druckvermerk I (DV I): "I.P.Z.S. ROMA" und
Druckvermerk II (DV II): "I.P.Z.S - ROMA"

In dem vorliegenden Bestand dieser Dauerserie fanden sich lediglich wenige Stücke, meist ein oder zwei Exemplare der Nachauflage. Die Erstauflagen lagen jeweils mit einer Stückzahl von 50 - 100 gestempelten Exemplaren vor. Die Katalogbewertung nimmt für gestempelte Exemplare allerdings kaum bzw. keinen Unterschied vor und bewertet jede Marke mit 0,10 oder 0,20 Euro (dem Preis nach an und für sich Massenware).

Ist es Zufall, dass mir lediglich wenige Exemplare der Nachauflagen vorliegen oder sind diese Nachauflagen bezogen auf die Stückzahlen tatsächlich (wesentlich) seltener als die Erstauflagen?

Existiert in aktuellen Michel-Katalogen weiterhin die o.g. irritierende Beschreibung der einzelnen Unternummern I und II?

Gruß
Pete
 
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