Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 09.09.2016 07:08:00 Gelesen: 676056# 340@  
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Thema: „Dom zu Naumburg“

Markant erheben sich seine vier Türme über den Dächern der Naumburger Altstadt: Der Dom St. Peter und Paul zählt zu den bedeutendsten Kathedralbauten des Hochmittelalters und ist Besuchermagnet an der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt.

Berühmt ist das Bauwerk vor allem wegen der Arbeiten des „Naumburger Meisters“ – eines namentlich unbekannten Architekten und Bildhauers, dessen Spur von Frankreich über Mainz bis nach Naumburg führt. Mit der Planung, Ausstattung und Ausführung des Dom-Westchores schuf er in Naumburg eine einzigartige Verbindung von Architektur, Plastik und Glasmalerei. Besonders die zwölf lebensgroßen Stifterfiguren sowie der Westlettner – die plastisch ausgestaltete Trennschranke zwischen Chor und Langhaus – machten den Künstler berühmt.

Als der „Naumburger Meister“ Mitte des 13. Jahrhunderts am Bischofssitz an der Saale eintraf, war der um 1210 begonnene Domneubau nahezu fertig. Der Künstler wurde mit der Ausführung des Westchors betraut, der noch fehlte. Mit ihm beginnt in Mitteldeutschland die Frühgotik. Dafür verantwortlich ist insbesondere der aufwendig gestaltete, hohe Westlettner. Er trennt Westchor und Langhaus so voneinander ab, dass der Chor nahezu als selbstständige Kirche oder Kapelle erscheint. Ob tatsächlich alle Reliefs, Figuren und Dekorationen des Lettners vom „Naumburger Meister“ stammen, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist, dass die einzigartige Szenenfolge der Passion Christi von ihm gefertigt wurde. Im Westchor erwartet den Besucher der ebenfalls vom „Naumburger Meister“ geschaffene Stifterzyklus. Das Sandstein-Ensemble, darunter die Figur der Uta von Ballenstedt (um 1000–1046), zählt zu den berühmtesten Monumental-Skulpturen des Mittelalters.

Dargestellt sind vier Frauen und acht Männer des Hochadels, jeweils individuell gestaltet. Die ausdrucksstarke Mimik der Figuren ist verblüffend. Weitere kunsthistorische Kostbarkeiten beherbergt der Naumburger Domschatz, der die Geschichte des Doms in breiter Vielfalt dokumentiert



Ausgabetag: 06.10.2016
Wert (in Euro Cent): 45
Motiv: Dom vor historischem Grundriss
Foto: Otto Blaubach, Naumburg
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Markus Dreßen, Leipzig
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3264
 
Quelle: www.philaseiten.de
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