Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
Richard Am: 09.09.2016 09:42:43 Gelesen: 210729# 312@  
An die Mitglieder des WPhV Stuttgart, 26.08.2016

Hartmut Grenzdörfer / Sammlergruppe Weinstadt

Liebe Mitglieder,

Scheidungen gibt es nicht nur unter Eheleuten, sondern auch in Vereinen:

Da unsere Sammlergruppe (SG) Weinstadt seit Juli 2016 keinen SG-Leiter mehr stellen kann, hat sie beschlossen, das organisatorische Dach des WPhV zu verlassen und nicht mehr offiziell als WPhV-SG aufzutreten, sondern einen eigenen vereinslosen Weg zu gehen.

Was ist passiert?

Auf unseren letzten beiden Jahreshauptversammlungen (JHV) gab es deutliche Missstimmungen zwischen dem Vorstand und dem Weinstädter SG-Leiter Hartmut Grenzdörfer. Diese Missstimmungen eskalierten auf der JHV 2016, als mit deutlicher Mehrheit beschlossen wurde, zum Tag des Landesverbands Südwest (LV) am 30.04.2016 den Antrag zu stellen, dass der LV aus dem BDPh austreten soll. Begründet wurde unser Antrag durch die Einführung der BDPh-Arbeitsgemeinschaften (Arge)-Direktmitgliedschaften, die der BDPh still und heimlich und auch satzungswidrig (!) Ende 2014 beschlossen hat:

Alle Mitglieder in BDPh-Argen müssen auch an den BDPh Beiträge abführen, was bis 2015 entweder über eine BDPh-Einzel-Direktmitgliedschaft (39 € bis 2016 / 42 € ab 2017) oder über eine Ortsvereins (OV)-Mitgliedschaft (BDPh-Beitrag: 12 € / 15 €) erfolgte. Der BDPh-Beitrag für die nun 2015 als dritte Alternative neu eingeführte Arge-Direktmitgliedschaft kostet 12 € / 15 € und ist damit genauso teuer wie der BDPh-Beitrag für eine OV-Mitgliedschaft.

Der WPhV und viele andere OVs befürchten daher zu Recht, dass nach den 1996 eingeführten Einzel-Direktmitgliedschaften nun durch die neuen Arge-Direktmitgliedschaften der Mitgliederklau durch den BDPh zu Lasten der OVs weiter massiv zunimmt:

Seit 2015 ist so gut wie kein neues Arge-Mitglied auch Mitglied in einem OV geworden, da eine OV-Mitgliedschaft zu teuer geworden ist: So muss ein Arge-Mitglied für eine OV-Mitgliedschaft neben dem o.g. BDPh-Beitrag auch noch Beiträge für den LV (5,50 €/ 8,00 €) und für den OV (z.B. 2 € bis 2017 beim WPhV, Beitragserhöhung ab 2018 geplant) bezahlen. Die Mehrkosten für die LV- und OV-Beiträge sparen sich neue Arge-Mitglieder, da sie i.d.R. bereits Spezialsammler bzw. „Spitzensportler“ sind, die mit dem „Breitensport“ eines OVs i.d.R. wenig anfangen können.

Diese Befürchtungen werden in vertraulichen Gesprächen mit Argen, die i.d.R. ihren neuen BDPh-losen Mitgliedern auch die Arge-Direktmitgliedschaft empfehlen, bestätigt.

So gut wie alle OVs stehen mangels Nachfolger für die Vorstandsarbeit in den nächsten Jahren vor dem K.o. (auch der WPhV, wenn der aktuelle Vorstand nicht mehr weitermachen will oder kann!). Daher müssen sich alle zukunftsorientierten OVs gegen diesen Mitgliederklau, den der BDPh seit 1996 immer weiter perfektioniert hat (z.B. Werbe-Sonderaktion 2015 bei Abonnenten der Deutschen Post AG, Bewerbung über BDPh-Homepage) wehren – und dies so, dass sie auch gehört werden: Unser revolutionärer Antrag wurde vom BDPh wahrgenommen: So verschickte der BDPh im Vorfeld des LV-Tags an einzelne große OVs im LV stillose WPhV-Mobbing-Briefe, wie dem BDPh auf dem LV-Tag angekreidet wurde.

Nicht BDPh, LV, „philatelie“, „Südwest aktuell“ oder andere, sondern wir haben alle OVs im LV über die Arge-Direktmitgliedschaften und deren Folgen auf die OVs aufgeklärt. Das ist unser Verdienst, auf den wir als WPhVler stolz sein können.

Da Hartmut Grenzdörfer unseren Mehrheitsbeschluss zu unserem Antrag nicht mittragen konnte, hat er in seiner SG u.a. mit falschen Behauptungen Stimmung gegen unseren Antrag und gegen meine Person gemacht, mir einen Besuch seiner SG zur Information und Diskussion zu unserem Antrag verweigert und schließlich eine Unterschriftenkampagne in seiner SG gegen unseren Antrag und gegen mich gestartet. Das Ergebnis seiner Kampagne (mit 9 Ablehnungen), schickte er unter Umgehung des Vorstands und unserer Satzung noch vor dem LV-Tag an den Vorsitzenden des LV, um unseren Antrag zu konterkarieren. Um uns nicht zur Lachnummer zu machen, haben wir daher auf dem LV-Tag unseren Antrag zurückgezogen und angekündigt, ihn zum nächsten LV-Tag erneut zu stellen, wenn wir wieder das Mandat von Euch/ Ihnen dazu erhalten.

Zusätzlich ist Hartmut Grenzdörfer auch in den sozialen Medien (u.a. Facebook, philaseiten) aktiv, wo er seit Monaten seine persönlichen Befindlichkeiten mir gegenüber (z.B. "unfähiger Vorstand", "Türkische Verhältnisse beim WPhV") und sensible Vereinsinterna zum Schaden unseres Vereines der Öffentlichkeit mitteilt, die sich daran natürlich ergötzt.

Aufgrund dieses vereinsschädigenden Verhaltens stellte ich am 26.04.2016 einen Antrag auf Vereinsausschluss von Hartmut Grenzdörfer nach §5 (3) unserer Satzung. Inzwischen ist er nicht mehr Mitglied bei uns.

Bei meinem Besuch der SG Weinstadt am 25.07.2016 zeigte sich diese völlig uneinsichtig und uninteressiert an den Fakten, sondern erklärte sich uneingeschränkt solidarisch mit Hartmut Grenzdörfer und kritisierte mich scharf für mein Vorgehen. Stand heute hat bereits ein Weinstädter Mitglied gekündigt, mit weiteren Kündigungen ist zu rechnen. Da sich -wie eingangs erwähnt- die Weinstädter informell und vereinslos weiter treffen werden, ist somit auch künftig dort eine philatelistische Vor-Ort-Infrastruktur vorhanden, so dass der Schaden für die dortige Vor-Ort-Philatelie gering ist. Wir verlieren jedoch leider eine SG und damit auch an Image, doch bietet dies auch für uns Chancen: Beispielsweise werden unser Vereinsleben und unsere künftigen JHVs wieder harmonischer verlaufen und auch unsere limitierten Kräfte besser und effizienter eingesetzt.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass Hartmut Grenzdörfer bis zu diesen unerfreulichen Ereignissen über die Jahrzehnte seiner Mitgliedschaft bei uns ein Leistungsträger war. Dafür gebührt ihm auch mein Dank und ich wünsche ihm mit seinen Weinstädtern viel Erfolg auf seinem neuen Weg!

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Dr. Johannes Feifel
 
Quelle: www.philaseiten.de
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