Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
Max78 Am: 23.09.2016 14:18:00 Gelesen: 327471# 97@  
Hallo Ralph,

auch wenn ich wenig Ahnung habe, versuch ich es mal und ich greife dabei auf Daten zurück, die Du in diesem Forum schon für die Allgemeinheit bereitgestellt hast!

1. Nach Infos zum Postvertrag 1.10.1852 würde man für einen einfachen Brief 3 Kreuzer für Bayern und 3 für die Schweiz berechnen (jeweils 1. Rayon bis 10 Meilen), dann wäre dieser Brief portogerecht. Allerdings fehlt da doch etwas: der Rötel seitens der Schweiz, die 3 Kreuzer hätten auf dem Brief vermerkt werden müssen?

2. Aus einem anderen von Dir geschriebenen Beitrag habe ich gelesen, dass Kreuzlingen bei "Entfernungsbemessung" vergessen wurde. Hat das eventuell damit zu tun? Somit könnte man es vielleicht so erklären: der Brief war im eigentlichen Sinne überfrankiert. Das Porto für "Lindau/Romanshorn" (über den Bodensee per Schiff) berechnete sich aus dem vereinbarten Porto 3 Kreuzer für Sendungen unter 5 Meilen (3 Kr. für den Staat, wo der Brief abgesendet wurde). Die Schweizer Seite verzichtete auf ihren Teil, da Kreuzlingen nicht zu verrechnen war. Bayern freute sich über 3 Kr. mehr im Beutelchen.

Alles nur Spekulation, aber einen Versuch wert. Das auffälligste auf jeden Fall: Kein Rötel seitens der Schweiz,

herzliche Grüße Max
 
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