Thema: Nachträglich entwertet
Uwe Seif Am: 30.09.2016 18:15:28 Gelesen: 233108# 135@  
@ calliostoma [#432]

Hallo,

vor weg: Ich sammle nicht USA und auch nicht Schiffspost.

Zum Beleg:

Ob ein Stempel einer Norm entspricht oder nicht, kann kein Kriterium für "FALSCH oder ECHT" sein, selbst wenn der Beleg beispielsweise aus 1995 stammen würde! Stempelnormen können oft hilfreich sein, aber sind oft nicht die "letzte Weisheit".

Das dargestellte Szenario halte ich durchaus für eine Möglichkeit. M.W. hätte der Brief jedoch bei der Anlandung mit einem "Paquebot" - Stempel (hoffentlich habe ich es richtig geschrieben) neben der Frankatur versehen werden müssen und die Postwertzeichen hätten mit einem gewöhnlichen Tagesstempel des zuständigen Bremer Postamtes bedruckt werden sollen. Daß dies nicht geschah, ist gewiss ein Verstoß gegen die Dienstvorschrift, aber kein "Beinbruch" - durch das Anbringen des Nachentwertungsstempels sparte man sich einen Arbeitsgang (eigentlich mehrere, da ja Tagesstempel mehrmals täglich umgestellt werden mußten und darüber Buch geführt wurde) und damit auch Zeit.

Eine zweite Möglichkeit wäre, daß der Brief aus welchen Gründen auch immer bei der Aufgabe nicht gestempelt und nach Deutschland fehlgeleitet wurde. Für diese These spricht, daß der Vermerk "U.S.A" eine andere Farbintensität aufweist, allerdings hätten dann die Bremer Postler auf den Fehlleitungsvermerk verzichtet.

Etwas "Bauchweh" habe ich beim Porto. Ob zwei Cent für einen Brief ausgereicht haben, weiß ich nicht - mir kommt es etwas wenig vor. Aber hierfür gibt es sicherlich versierte Sammler, die dieses Problem lösen können.

Für mich ist der Beleg (zumindest aus der Ferne) ECHT. Die fehlende Ecke rechts unten am Umschlag finde ich auch nicht besonders schlimm. Sieht vielleicht nicht schön aus, ist aber wohl dem Posttransport und den Jahren geschuldet.

Viele Grüße

Uwe Seif
 
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