Thema: Offener Brief des BDPh an die Briefzentren der Deutschen Post AG
filunski Am: 25.10.2016 22:58:42 Gelesen: 16331# 37@  
@ Bund-Briefe [#36]

Hallo Bund Briefe!

Deine geschilderten Probleme kann ich gut nachvollziehen und auch verstehen (auch wenn du nur halb so viele Ausrufezeichen verwendest, dies aber nur außerhalb des Themas :-)).

Das Sammeln von Marken, gelaufen auf Brief ist sicherlich ein reizvolles und interessantes Gebiet, lässt sich aber, wie wir wohl beide wissen durch Bedarfspost immer schwerer, um nicht zu sagen überhaupt nicht mehr komplett darstellen. Ein Bekannter von mir wertet regelmäßig sackweise Firmenpost die ins Altpapier geht aus. Bei seinem letzten Einsatz blieben von ca. 8000 Briefen ungefähr 50 Briefe (mit Marken, keine AFS etc.) übrig, die als solche (Brief komplett) bedingt (unter Inkaufnahme leichter Mängel) sammelwürdig waren. Daneben blieben noch ca. 200 Marken, überwiegend Selbstkleber übrig, die entweder als Briefstück mit ordentlichen (zu 90% BZ Stempeln) Entwertungen oder als abgelöste Marken mit erkennbarer (Ort oder BZ und Datum) Entwertung sammelfähig waren. Auch zeigt seine Auswertung, dass es überwiegend die Selbstkleber sind, weil sie gut und komplett haften, die die Behandlung durch die modernen Sortieranlagen am besten überleben. Auch ist der Anteil an überhaupt verwendeter nassklebender Marken verschwindend gering. Wir sprechen hier von tatsächlicher Bedarfspost, in keinster Weise philatelistisch inspiriert.

Fazit daraus, zumindest für mich, wer aktuelle Neuausgaben, auf Brief gelaufen, sammeln möchte, muss sich diese Briefe selbst "basteln". Diese bei der Postagentur seines Vertrauens, wo noch ordentlich gestempelt wird, aufgeben und dann hoffen, dass sie den Durchlauf durchs Briefzentrum überleben.

nur die Briefe, die in den Briefkasten eingeworfen werden, werden im Briefzentrum gestempelt! Dies wird wohl bundesweit so sein !

Leider muss ich dir auch diese Illusion rauben. :-(

Es gibt verschiedene Arten von Postagenturen. Sie unterscheiden sich zum einen in der Art der Ausstattung mit Postprodukten (Marken, nur Selbstkleber und vielleicht Rollenmarken, begrenzte Zuteilung von Nassklebern oder das volle Neuausgabenprogramm zum Erscheinungstag, bzw. schon vorher) und dem angebotenen Service/Möglichkeit der Postannahme. Genauso unterschiedliche Vorschriften gelten dann auch für die Abstempelung eingelieferter Post. Viele, insbesondere der kleineren Agenturen, dürfen nicht mehr stempeln, sondern müssen die Post ungestempelt an das BZ weiter leiten. Andere dürfen noch stempeln, müssen aber nicht, sollten aber (meist reine Theorie) die gestempelte Post getrennt von der ungestempelten Post ans BZ weitergeben. Und schliesslich gibt es noch einige Postagenturen die müssen alle am Schalter angenommene Post abstempeln. Dann gibt es noch die Postbanken, die als Relikt aus alten Zeiten, auch noch Postservice bieten (meist sind das auch die ehemaligen Postämter), die dürfen stempeln (müssen aber nicht!), unterlassen dies jedoch oft da es ja zusätzliche Arbeit wäre, außer man fragt extra danach. In allen Fällen wo bereits gestempelte Post ans BZ eingeliefert wird besteht aber immer die Gefahr, dass dann diese, auch wenn in extra gekennzeichneten Körben/Containern, doch nochmals so durch die Sortieranlagen laufen, dass hinterher eine, auch wieder unerwünschte, Doppelabstempelung, raus kommt.

So, jetzt habe ich dazu erst mal genug geschrieben und dir damit hoffentlich nicht die letzten Illusionen geraubt. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5831
https://www.philaseiten.de/beitrag/137536