Thema: Von Österreich nach Bayern - Schöne Belege
Mozart Am: 28.02.2009 14:29:40 Gelesen: 17626# 1@  
15 Neukreuzer Frankatur von Wr. Neustadt nach Nürnberg, für einen Brief bis 1 Loth exklusive über 20 Meilen in den Postverein.

Aufgabe am 31. Januar 1865 in Wr. Neustadt, via Westbahnhof Wien 1. Februar 1865. Ankunft einen Tag später, 2. Februar 1865 in Nürnberg.

Ab dem 1.1.1861 galten die Beschlüsse der 4. Postvereinskonferenz, verhandelt in Frankfurt am Main vom 15.5.1860 - 18.8.1860. Hierbei sollten die Marken aller Postvereinsländer der gleichen Wertstufe die selbe Farbe haben.



Rot war die Farbe für einfache Briefe bis 10 Meilen, also mussten die Marken zu 5 Nkr. für Österreich, 3 Kr. rheinisch für Bayern, Baden, Württemberg und Taxis, 1 Silbergroschen für Preußen und 1 Neugroschen für Sachsen in rot gedruckt werden, damit jede Postverwaltung unabhängig voneinander sofort bei einem mit einer roten Marke frankierten Brief sah, dass nur eine kurze Distanz bezahlt worden war.

Für Briefe über 10 bis 20 Meilen war die Farbe blau gewählt worden (10 Nkr, 6 Kr. rheinisch, 2 Sgr. und 2 Ngr.), für Briefe über 20 Meilen die Farbe braun (15 Nkr., 9 Kr. rheinisch, 3 Sgr. und 3 Ngr.).

Österreich führte aber erst zum 1.7.1863 dieses Farbensystem ein, so dass hier auch farblich additiv gerechnet werden konnte: 1. Entfernung rot plus 2. Entfernung blau = 3. Entfernung (braun).

Dies soll aber nicht bedeuten, dass die Postler nicht des Lesens mächtig gewesen wären, sondern diente nur der Vereinfachung und Beschleunigung der Briefbearbeitung.


 
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