Thema: (?) (617) Italien 15. und 16. Jahrhundert: Briefe übersetzen
Max78 Am: 19.02.2017 11:05:08 Gelesen: 6997# 12@  
Moin Ivo,

ich denke, Du bist da nah dran und ihr habt das gut ausgeführt. Allerdings würde ich die Sätze " das ist im 16. Jhr oft so gewesen!" und "ich glaube damit wäre alles beantwortet." anders formulieren. Schliesslich befindet man sich hier nicht in der Gegenwart oder kurz nach der Gleichschaltung im 3. Reich. Was 1585 in Vieste so geregelt wurde konnte 20 km nördlich schon ganz anders aussehen. Wikipedia halte ich zwar für eine gute Quelle, wenn es darum geht, grobes fundiertes Wissen zu bekommen, spezifisch gesehen haben sich damit aber schon einige vertan. Man kann es mit dem Michel-Gesamtkatalog vergleichen, der einem Spezi höchstens als Orientierung dienen kann.

Die tolle Ausarbeitung Deiner Freundin ist wirklich interessant. Hier würde mich noch interessieren, ob Sie sich wirklich sicher ist mit dem Wort "padre". Es macht für mich, obwohl ich kein italienisch kann, so keinen Sinn. Die Abbrevation wäre hier absolut sinnlos, da alle 5 Buchstaben zu lesen sind (mit dem ansonsten steil geschriebenen "n" könnte die Endung "re" oder "ne" bedeuten). Ich kenne z. B. die Abbrevation p. re = padre. Stecken vielleicht 2 Worte dahinter, z.B. padre ... oder bedeutet es doch padrone ?

So wie ich Harald kenne, wird wohl die Frage, welchen Weg dieser Brief genommen hat, am wichtigsten sein. Leider kann man das an dem Geschriebenen immer noch nicht festmachen. Eine Institution im postalischen Sinne gab es zu jener Zeit ja noch nicht, aber es gibt sehr wohl Zeichen, die Art und Weise einer Übermittlung bezeugen können, so z. B. ein Dreieck (kopfstehend oder normal), ein angedeuteter Galgen, der dem Übermittler sagen sollte: pass ja auf! oder doppelte Kreuze für die Überbringung per "Eilpost" (Reiterschaften des Militärs).

Wie gesagt danke für die Ausführung, mit Grüssen Max

PS: eventuell erzählt eine vergrösserte Darstellung des Abdrucks vom Sigel noch etwas.
 
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