Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
muemmel Am: 28.02.2017 22:22:12 Gelesen: 3264639# 5958@  
Guten Abend,

heute flatterte mir dieser eingeschriebene Brief ins Haus, den ich vor einer Woche bei ebay erbeuten konnte:



Da Papiermangel zu Zeiten der Hochinflation keine Seltenheit war, hatte die Reichsbank hier ein Formular zusammengefaltet und ohne Umschlag verschickt. Dieser glückliche Umstand gibt uns daher einen Einblick, was den Inhalt betrifft.



Hier der Text soweit ich ihn lesen konnte:

Der am /ten von Ihnen an das Reichsbankdirektorium girierte Scheck von M 300 000 000 per /ten auf Diskonto ??? ist nicht bezahlt und deshalb heute nebst Protest auf Zahlung an die Reichsbankanstalt zurückgesandt worden, bei welchem Sie den Scheck diskontiert haben.

Solche Dinge sind zwar immer interessant, aber mein Begehr an diesem Brief war gänzlich anders, denn der 27.10.1923 ist das bislang früheste bekannte Verwendungsdatum der MiNr. 319 AP und 319 AW. Eigentlich war die Wertstufe von 20 Millionen für das Drucksachenporto der nachfolgenden Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) vorgesehen. Insofern stellt die Verwendung dieser Marke in der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) eine Seltenheit dar.

Schöne Grüße
Mümmel
 
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