Thema: Uganda: Echt gelaufene Belege
saeckingen Am: 08.03.2017 11:45:39 Gelesen: 24555# 5@  
@ Cantus [#2]
Die Briefmarken von Uganda sind dem mitteleuropäischen Sammler, wenn überhaupt, zumeist als sehr bunte Bildchen als Teil unterschiedlichster Motivthemen bekannt geworden.

Da trete ich doch gleich mal aus meiner Sammlung einen deutlichen Gegenbeweis an. Ich denke niemand kann behaupten, dass es sich bei dieser Briefmarke um ein buntes Bildchen handelt. ;-)

Es handelt sich um eine der ersten Briefmarken von Uganda, den sogenannten "Uganda Missionaries". Diese Marken wurden mangels einer Druckpresse in Uganda ab 1895 durch Reverend E. Millar auf einer Schreibmaschine hergestellt. Da der Bedarf an Marken zu dieser Zeit recht übersichtlich war, war das auch möglich. Daher werden die Marken im Englischen auch oft "Uganda Typewriters" genannt.

Die Marken waren nur innerhalb Ugandas gültig. Auslandspost musste zusätzlich mit Marken von Britisch Ostafrika freigemacht werden und ging über diesen Weg ins Ausland (Britisch Ostafrika war bereits Mitglied im Weltpostverein).

Neben der sehr ungewöhnlichen Herstellungsweise hatten die Marken noch eine andere Besonderheit - sie tragen einen Nennwert in Naturalgeld - Kaurischnecken! [1]



Dieser Brief ging am 1.3.96 mit einer Marke zu 20 K an Richard Leakey in Koki. Richard Leakey war Missionar in Uganda und der Vater des bekannten Paläoanthropologen Louis Leakey.

Diese Marken gewinnen sicherlich keinen Preis für die schönsten Marken, aber bei den ungewöhnlichsten sind sie zumindest ganz oben mit dabei.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kaurigeld
 
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