Thema: Fälschungsbekämpfung: Der Kampf gegen Windmühlenflügel
olli0816 Am: 05.04.2017 16:47:01 Gelesen: 20541# 15@  
@ ligneN [#14]

Als ich den Beitrag gelesen habe, dass über ebay der allergrößte Anteil der Fälschungen verkauft werden, habe ich mir auch die Augen gerieben. Von der Masse sind es Sammlungen, die über Auktionshäuser angeboten werden. Gut, es ist natürlich, dass man bei großen Sammlungen sicher nicht alles checken kann. Manches wird übersehen und da muß man mit leben.

Aber die Beschreibung der Sammellose bei Auktionen von drmoeller_neuss ist Alltag, wo der Auktionator recht häufig weiß, dass dort viele Fälschungen sind und dann die selbsterklärenden Erläuterungen beifügt, dass er nicht haftet. Aber es gibt neben dem nicht wenige angebotene Sammlungen, wo nichts dergleichen dabeisteht und trotzdem viele Fälschungen enthalten sind. Bei dem anderen Forum stampsx gibt es sogar eine Rubrik "Falsche Einzellose bei Realauktionen". Diese sind nicht sonderlich häufig, kommen aber natürlich auch vor. Bei Einzellosen kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass das meiste OK ist. Bei Sammlungen ist man aber nicht besser bedient als bei ebay, was die Fälschungen betrifft. Im Gegenteil: bei ebay kann ich per PayPal immer Rückabwicklung machen, egal ob einer das Rückgaberecht nicht einräumen mag. Bei Sammlungen in Auktionen schaut die Sache ganz anders aus.

Unbesehen würde ich keine Sammlung bei einer Auktion kaufen. Das spricht für sich.

Bei ebay gibts natürlich auch eine Menge Schmutzfinken, keine Frage. Mich wundert es immer wieder, warum so viele darauf reinfallen. Letztendlich sind es die immer gleichen Muster: Echtheit nicht bestimmt, (pseudo)-privat und der Versuch, das Rückgaberecht auszuhebeln, Dachbodenfund oder der olle Opa muß herhalten (Gott sei seiner Seele gnädig).

Aufdruckwerte würde ich mir nur mit Rückgabegarantie über ebay erwerben oder von Händlern, wo ich weiß, dass die seriös sind. Bei ebay gibt es neben nicht so tollen Händlern einige, die ich wesentlich seriöser einschätze als so manches Auktionshaus. Bei Auktionshäusern gibt es durchaus sehr gute, aber man merkt schon, dass es insgesamt im Markenhandel immer knapper wird. Daraus resultieren dann auch so Beschreibungen bei Sammellosen wie "gekauft wie besehen". Ich muß nicht Einstein sein, um zu erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit, dort Mist und Fälschungen vorzufinden recht groß ist.

Die Fälschungsbekämpfung als solches sehe ich in der Sache zwar als richtig an, aber leider völlig aussichtslos. Irgendwelche Fälscherbanden tauschen bei ebay die Accounts aus, wenn sie gesperrt werden und man findet das gleiche wieder. Ebay hat nicht sonderlich viel Interesse daran, die Ware zu prüfen und vom Gesamtumsatz machen Briefmarken bei ebay nur einen Bruchteil aus. Wenn sie zu viel Arbeit damit haben, schmeißen sie die Briefmarken als Rubrik halt raus. Die Frage ist, ob das wirklich zielführend ist. Eine Sache sehe ich aber sehr positiv: Durch das Engagement in dem anderen Forum bin ich heute in der Lage, viel mehr Fälschungen zu erkennen - wenn auch weit davon entfernt, alles zu erkennen. Das ist der größte Gewinn dabei. Aber Otto-Normalsammler ist das egal. Sonst hätten viele Fälscher in der Summe nicht so gute Bewertungen. Deshalb kommen immer neue Fälschungen auf dem Markt. Man wird wohl nichts dagegen tun können. Wozu also aufregen? Anpassen!
 
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