Thema: Antrag des WPhV zum LV-Tag am 07.04.18: Austritt des LV Südwest aus dem BDPh !
WPhV Stuttgart Am: 26.04.2017 20:32:40 Gelesen: 196004# 352@  
@ jueshire [#351]:

jemanden "zur Kasse bitten" heißt ihn abzuschrecken. Die Interessenten bleiben dann ganz weg, und den Schaden haben alle.

Bei uns im Schwäbischen heißt es nicht zu unrecht "Was nix koschdet isch au nix wert". Die Strategie, alles billig oder gar umsonst herzugeben und in der Endstufe der Billig-/ Kostenlos-Abwärtsspirale dann als Ortsverein oder als Arge interessierte Sammler noch dafür bezahlen, dass sie einem den Rundbrief abnehmen, kann weder für Ortsvereine noch für Arbeitsgemeinschaften die richtige Strategie sein, um Mitglieder zu bekommen, die sich mit Leidenschaft und Engagement für den Verein oder die Organisation einsetzen. Doch ohne Verein oder Organisation werden Strukturen aufgelöst mit einem Nirvana zur Folge, was unserem Hobby aber nicht helfen wird.

Wenn also jemand sich für unser Hobby in der Breite oder in der Spitze interessiert, dann soll er nicht alles umsonst und mit Nullaufwand "reingeschoben" bekommen, sondern eine Leidenschaft entwickeln - und dies geschieht nur, wie es der Namen Leidenschaft auch sagt, wenn auch gelitten wird. Nur wenn sich Leidenschaft bei den interessierten Sammlern entwickelt, ist unserem Hobby nachhaltig geholfen, denn eine Leidenschaft erlischt nur schwer. Mit "interessierten" Sammlern alleine werden wir es in unserem kollektiven Freizeitpark und in unserer zunehmend eventisierten Gesellschaft nicht schaffen, unser Hobby zu ertüchtigen und fit und robust für die Zukunft zu machen, denn dafür bedarf es mehr als nur "Interesse".

Im obigen Beitragsbeispiel bedeutet dies vereinfacht und überspitzt formuliert für ein Arge-Mitglied, dass es für seine Leidenschaft zu seinem Spezialgebiet dem BDPh nur "leidarme" 15 € plus einer "leidvollen" Ortsvereinsmitgliedschaft oder "leidvolle" 30 €, aber dafür ohne eine "leidvolle" Ortsvereinsmitgliedschaft abdrücken muss. Wenn ihm dieses "Leid" zuviel erscheint, darf es auch nicht an den "Honigtöpfen" der organisierten BDPh-Sammlerschaft naschen. Natürlich sollten konsequenterweise nicht alle "Honigtöpfe" frei zugänglich für Jedermann sein.

Auch ist niemandem geholfen, die Auflage der "philatelie" weiter zu senken, in dem die Arge-Freaks automatisch keine "philatelie" mehr bekommen. So wird es nicht lange dauern, bis die ersten Ortsvereins-Freaks kommen und anführen, dass sie wie die Arge-Freaks auch auf die "philatelie" verzichten wollen und so auch keinen oder nur einen symbolischen BDPh-Beitrag bezahlen möchten! Je höher die Auflage der "philatelie", desto höher die Werbung für den "Breiten- wie Spitzensport" und desto geringer der Stückpreis pro Zeitschrift. Also sollten konsequenterweise alle BDPh-Sammler die "philatelie" bekommen und darüber hinaus ist auch zu überlegen, die "philatelie" im Abonnement für Nichtmitglieder für einen Jahrespreis, der über dem von uns geforderten BDPh-Beitrag eines Einzelmitglieds (also 75 € statt 42 €) liegt, anzubieten. Mit einem solchen Preis (rund 7 € pro Ausgabe) wäre die "philatelie" auch deutlich teurer als die klassischen Verkaufszeitschriften und würde damit zu diesen nur in einem bedingten Wettbewerb stehen. Zur Minimierung möglicher Konflikte könnte ggf. beispielsweise der Gewinn aus den Mehrerlösen durch die "philatelie"-Abonnements anteilig den Kaufzeitschriften zu Gute kommen.

Ein solches BDPh-Beitragsmodell lässt sich barrierearm gestalten:

1) Ortsvereinsmitglieder mit "philatelie"-Bezug und Möglichkeit auf beliebig viele Arge-Mitgliedschaften und Ortsvereinsmitgliedschaften nach Wahl, aber wie bisher ohne Rechte auf BDPh-HV (diese über Landesverband): insgesamt einmal BDPh-Grundbeitrag (und einmal Beitrag für jeweils zuständigen Landesverband und Ortsverein sowie ggf. die Arge)

2) Arge-Direktmitglieder mit "philatelie"-Bezug und mit Möglichkeit auf beliebig viele Arge-Mitgliedschaften, aber ohne Ortsvereinsmitgliedschaft und ohne Rechte auf BDPh-HV: insgesamt zweimal BDPh-Grundbeitrag (und Beitrag für jeweilige Arge)

3) Arge-Mitglieder mit Möglichkeit auf beliebig viele Arge-Mitgliedschaften, aber ohne "philatelie"-Bezug, ohne Ortsvereinsmitgliedschaft und ohne Rechte auf BDPh-HV: insgesamt dreimal BDPh-Grundbeitrag (und Beitrag für jeweilige Arge)

4) Einzelmitglieder (Direktmitglieder) mit "philatelie"-Bezug, mit Möglichkeit auf beliebige Ortsvereins- und Argemitgliedschaften und mit Rechten auf BDPh-HV: insgesamt fünfmal BDPh-Grundbeitrag (und ggf. Beiträge für jeweilige Arge, Ortsvereine und Landesverbände)

Vielleicht finden sich Mitglieder in der Gruppe 3), die keine Lust auf die "philatelie" bzw. deren Entsorgung haben, aber umso mehr, dem BDPh mit ihrer Spende etwas Gutes zu tun ...

Übrigens: Ein bewusster Sammler entsorgt seine "philatelie" nicht im Altpapier, sondern im Wartezimmer beim Arzt, im Zeitschriftensaal der Bibliotek oder der VHS oder an anderen qualifizierten Annahmestellen.

@ stampmix [#350]

Grundsätzlich meine ich, du solltest nicht alles bepreisen, weil sich dann erfahrungsgemäß eher eine Diskussion über Preise als über Strategien, Effekte und Inhalte entwickelt.

Auch wenn bei den Ausführungen oben vieles wieder bepreist wurde, hast Du natürlich recht. Strategien sind viel wichtiger.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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