Thema: Von Österreich nach Bayern - Schöne Belege
bayern klassisch Am: 30.04.2017 10:10:05 Gelesen: 12625# 9@  
Liebe Freunde,

als ich den folgenden Brief sah, gefiel er mir gut und das, obwohl ich die Siegelseite nicht sehen konnte. Dort entzückt ein gummiertes "Wapperl" der Firma J. P. Frisch Grosshändler Wien" und ein Zierstempelabschlag von Vilshofen vom 21.5.. Ansonsten wäre es aber ein 08/15 Brief.



Doch dann erhielt ich einen Scan des Inhalts und der verwunderte mich dann doch - 20.5.1868! Warum? Weil die Vertragsstaaten, also die Folgeverwaltungen nach dem Ende des Deutsch-Österreichischen-Postvereins zum 1.1.1868 das vielersehnte Einheitsfranko (Einheitsporto) mit 5 Neukreuzern (3 Kreuzer rheinisch, 1 Groschen) eingeführt hatten, welches gerade die Firmen und Regelschreiber sich so sehr gewünscht hatten, gab es doch jetzt keine Entfernungsunterschiede mehr, die 100 bzw. 200% Aufschlag je Loth kosteten.

Daher hätte unser Wiener Absender nur 5 Nkr. frankieren müssen, statt der verklebten 15 Nkr., wie es zuvor für einen einfachen Brief über 20 Meilen bis 31.12.1867 noch korrekt gewesen wäre.

Mich freuts, denn viele gibt es wohl nicht (gesehen habe ich noch gar keinen, schon gar nicht von einer Firma als Absender).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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