Thema: Altdeutschland Württemberg Telegrafenmarken
Markus Pichl Am: 20.06.2017 07:45:53 Gelesen: 7772# 1@  
Hallo,

im Königreich Württemberg wurden vom 01.01.1875 bis zum 30.06.1881 auf Telegrafenformularen eigens hierfür angefertigte Telegrafenmarken als Quittung für die bezahlte Telegrafengebühr verwendet. Die Telegrafenformulare waren später zu vernichten und bis heute sind keine Ganzstücke mit Telegrafenmarken bekannt. Gebrauchte Telegrafenmarken sind aber dennoch erhalten geblieben, da solche hier und da vor Vernichtung der Formulare von selbigen herunter- bzw. herausgerissen oder herausgeschnitten wurden. Bei dieser Behandlung erfuhr ein Großteil der heute nicht so zahlreich vorhandenen Marken Mängel. Obendrein kommt in qualitativer Hinsicht erschwerend hinzu, dass die Marken wohl auch aus den Bogen teils mit der Schere herausgeschnitten wurden. Durch diese Umstände sind gebrauchte Marken in einwandfreier Erhaltung selten.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 21 verschiedene Telegrafenmarken herausgegeben. Sie unterscheiden sich in den Wertstufen oder den Druckfarben oder im Markenformat.

Das Markenformat beträgt bei MiNr. 1 bis 13 ca. 21 x 23,5 mm. Nachstehend eine MiNr. 4, unten Scherentrennung, entwertet mit Telegrafenstempel aus HEILBRONN in schwarzer Stempelfarbe und zusätzlich mit vorgeschriebener Rotstiftentwertung versehen.



Bei MiNr. 14 bis 21 beträgt das Markenformat ca. 22 x 24,5 mm. Nachstehend eine MiNr. 17, rechts und unten teils Scherentrennung, entwertet mit Telegrafenstempel aus HEILBRONN in blauer Stempelfarbe und zusätzlich mit vorgeschriebener Rotstiftentwertung versehen.



Grundsätzlich war wohl eine zusätzliche Entwertung mit Rotstift vorgesehen, es kommen aber auch Entwertungen mit Kohlestift, Gelbstift und Blaustift vor.

MfG
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10446
https://www.philaseiten.de/beitrag/155361