Thema: Fremde Post in der Levante: Belege echt gelaufen
Heinz 7 Am: 17.07.2017 20:23:22 Gelesen: 67465# 32@  
@ hajo22 [#27]

In Constantinopel bestanden anfangs des XX. Jahrhunderts mehrere ausländische Postbüros. Das Osmanische Reich akzeptierte dies, was auf unterschiedliche Art interpretiert werden kann.

Stuart Rossiter & John Flower gaben 1986 ein Werk heraus, das übersichtlich die postalischen Umstände zeigt: "The Stamp Atlas". Auf mehr als 300 Seiten werden die Postgebiete vorgestellt. Zur Türkei wird u.a. aufgelistet (Seite 214):

Austrian Post Offices in Turkish Empire
ROPiT (Russian POs in Turkish Empire)
French Levant (POs in Turkish Empire)
British POs in Turkish Empire (British Levant)
German POs in Turkish Empire
Italian POs in Turkish Empire
Romanian POs in Turkish Empire
Polish POs in Turkish Empire
Egyptian POs in Turkish Empire
Greek POs in Turkish Empire

Zehn verschiedene Länder hatten also Poststellen im türkischen Reich! Vor allem die österreichische Post hatte ein sehr weit verbreitetes, gut funktionierendes Postsystem. Bereits 1748 wurde in Galata (Teil von Constantinopel) ein Büro eröffnet.

Auch für Rumänien-Sammler sind die Österreichischen Poststellen wichtig, denn Rumänien gehörte bis 1878 zum Osmanischen Reich, hatte allerdings vorher schon eine Teil-Autonomie, u.a. für ihren Postdienst.



Hier sehen wir ein Fragment einer hübschen 3-Farbenfrankatur, gestempelt in Jassy (österreichische Post). Verwendet wurden Marken von Lombardei-Venetien, in der Währung: "Soldi". Ganze Briefe mit solchen und ähnlichen Frankaturen können recht teuer sein.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10526
https://www.philaseiten.de/beitrag/157666