Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
nitram Am: 23.07.2017 15:46:12 Gelesen: 650133# 456@  
@ Fips002 [#455]

Hallo Fips002,

vielen Dank für die umgehende Antwort.

Der Brief wurde auf jeden Fall privat nach London gebracht und erst ab diesem Zeitpunkt postalisch befördert. Für die Behandlung war der Postvertrag UK/FR von 1802 relevant. In diesem war als Frankierung nur Teilfranko bis zur Küste vereinbart, und zwar 1sh./2d. für einen einfachen Brief. Hier liegt also ein dreifacher Brief vor. Die Gebühr für den Empfänger in Paris in Höhe von 36 décimen setzt sich zusammen aus 6 déc. (Seaport to Calais "lettre d’Angleterre") und 6 déc. (301 bis 400 km für die Strecke Calais nach Paris (Tarif 1806)). Da der Brief 20-25 g exklusiv gewogen hat, wurde die Summe mit dem Faktor "3" multipliziert und der Brief im Ergebnis mit 36 décimen taxiert. Der Einzeiler "ANGLETERRE" wurde in Frankreich bei allen aus GB eingehenden Briefen abgeschlagen. Ein sehr interessanter Brief!

Viele Grüße,
nitram
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/516
https://www.philaseiten.de/beitrag/158067