Thema: Altdeutschland Helgoland: Die acht verschiedenen Auflagen der MiNr. 6
Markus Pichl Am: 14.08.2017 19:06:58 Gelesen: 24855# 16@  
Hallo,

es wird wohl so sein, wie im letzten Beitrag von mir geschrieben. Es gibt dann halt noch ein paar BPP-Fehlprüfungen am Markt mehr, aber das wird sich auf Dauer bereinigen lassen.

Der Übergang von der Verwendung von Marken der III. auf Marken der V. Auflage ist recht gut im August 1872 nachvollziehbar. Davor gibt es nur wenige Verwendungen von Marken der IV. Auflage, aber es sind heute noch recht viele ungebrauchte Marken der IV. Auflage vorhanden. Dies kann sich darin begründen, dass ein bedeutender Anteil der IV. Auflage vom Helgoländer Postamt an damalige Händler wie Moens (bereits im Jahre 1867 versendete das Helgoländer Postamt Marken an Moens), Goldner oder Sigmund Friedl verkauft wurde. Sigmund Friedl eröffnete in Wien sein Briefmarken-Geschäft im Jahre 1872 und es gibt auch eine Paketkarte vom Helgoländer Postamt aus dem Jahre 1879 an ihn, daher ist es möglich, dass er auch schon vorher Briefmarken aus Helgoland bezog.

Paketkarte des Helgoländer Postamtes an den Briefmarkenhändler Sigmund Friedl aus dem Jahre 1879



Die V. Auflage (20.000 Stück) war nachweislich von August 1872 bis Juli 1873 stark in Verwendung und dann folgte die VI. Auflage ab Juli 1873. Diese Auflage hatte aber nur, ebenso wie die IV. Auflage, eine Auflagenhöhe von 10.000 Stück. Ab dem 15. Juni 1873 konnten auch Postkarten ab Helgoland versendet werden und dies überschneidet sich dann recht schnell, und zwar mitten in der Badesaison, mit dem Herausgeben der VI. Auflage. Zugegeben, die meisten noch erhalten gebliebenen Postkarten sind mit einer 1 Schilling-Marke frankiert. Aber dennoch kann gerade dieser Sachverhalt ein Anzeichen dafür sein, dass die 1/2 Schilling-Marken der VI. Auflage schnell aufgebraucht waren und somit auch schon ab August 1873 die VII. Auflage in Verwendung genommen wurde (das für mich im Moment in meinem Archiv erkennbare Frühdatum für die VII. Auflage ist der 14.August.1873). Dadurch erklärte sich auch der hohe Anteil von Marken der VI. Auflage mit Langstempel Type II und das wenige Vorhandensein von ungebrauchten Marken selbiger.

Im nachstehendem UV-Bild sitzt in der Mitte eine klare 6 e, links eine klare 6 d und die rechte eine zuvor als 6 f angedachte Marke. Die beiden die 6 e flankierenden Marken zeigen jeweils selbige, von der 6 e abweichende UV-Reaktion des Gründrucks und haben ein unscharfes Druckbild. Somit halt doch beide 6 d, egal wie weit die Druckfarbe des Rotdrucks auseinander liegt. Druckfarben können bei hier vorliegender fließender Mischung innerhalb einer Auflage stark variieren, aber die sonstigen Eigenschaften wie Druckbild und die Stellung der Zwickelplatte eigentlich nicht, wie auch bei den anderen Auflagen zu erkennen ist. Ferner der Kammschlag bei allen anderen Auflagen, inkl. den Neudrucken, innerhalb der Auflage auch immer gleich ist, entweder nur von oben oder nur von unten kommend, und zwar ohne eine jegliche Ausnahme.



Beste Grüße
Markus
 
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