Thema: Motiv Film und Kino
wajdz Am: 24.08.2017 12:38:16 Gelesen: 62671# 74@  
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Die XX. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) 1970 begannen am 26. Juni und gingen am 5. Juli mit dem Rücktritt der Jury zwei Tage vor dem geplanten Abschlusstermin, dem 7. Juli, zu Ende.

MiNr 358



FDC-ErsttagsSSt-Beleg 1 BERLIN 12 vom 18.6.1970

Die bis zum 30. Juni gezeigten Filme kamen beim Publikum zum Großteil nicht gut an. Michael Verhoevens Film „o.k.“ wurde vor allem vom amerikanischen Juryvorsitzenden Stevens als antiamerikanisch empfunden; darüber entzweite sich die Jury bis zum Rücktritt.

Neben diesem Konflikt gab es im Verlauf der Berlinale 1970 noch einen zweiten Streit, der sich um die Nominierung des spanischen Wettbewerbsbeitrages drehte. Selbst nach Beginn des Festivals verhandelte das Auswahlkomitee noch um die Freigabe von „Der Garten der Lüste“ von Carlos Saura, musste aber am 1. Juli bekannt geben, dass dies am Einspruch der spanischen Behörden gescheitert war.

Der Skandal und der Abbruch lieferten den Grund für Reformen des Festivals, es wurde mehr für den künstlerischen und unabhängigen Film geöffnet. So wurde etwa 1971 die Festivalsektion „Forum“ eingerichtet, die genau diese Filme in das Festival integrieren sollte.

Im Jahr 1970 – zum bisher einzigen Mal in der Geschichte der Berlinale – fand keine Preisvergabe statt.

MfG Jürgen -wajdz-
 
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