Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 14.10.2017 11:21:46 Gelesen: 308858# 187@  
Liebe Freunde,

ein Brief des k. Oberstaatsanwalts bei dem k. Appellationsgerichte von Schwabn und Neuburg in Neuburg an der Donau lief an die K. Regierung von Mittelfranken Kammer des Inneren nach Augsburg. am 9.5.1855.



Da wundert sich der Laie und knobelt der Fachmann, wieso eine Behörde für Mittelfranken im schwäbischen Augsburg residieren soll.

Tatsächlich kam der Brief am Folgetag am Bahnhof Augsburg (Siegelseite) an, wurde auch in die Stadt zum Filialpostamt (das mit dem Zweikreisstempel) weiter geleitet, dort jedoch der offensichtliche Anschriftenfehler bemerkt, Augsburg gestrichen und Ansbach vermerkt, wo man tatsächlich für mittelfränkische Belange örtliche zuständig war. Als Zeichen der erneuten Postaufgabe (wer hatte ihn denn entgegen genommen?) stempelte die Stadt jetzt Aufgabe und leitete ihn am selben Tag weiter, wo er scheinbar noch am selben Tag ankam!

Unten links lesen wir den Insinuationsvermerk der Absenderbehörde: Ins. d. neunten Mai 1855.

Der Brief passt hier in 4 Sammlungen (Besonderheiten bei Dienstbriefen, Insinuationen, weitergeleitete Briefe und Contraventionen beim Absender) und ich knoble noch, wohin er final wandern wird.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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