Thema: Briefmarkenhändler und Briefmarkensammler früherer Zeiten
10Parale Am: 17.10.2017 21:48:35 Gelesen: 176561# 178@  
@ hannibal [#177]

Ein super Bärenpost-Beleg und so schön erklärt. Bären sind ja in Deutschland ausgestorben, aber immerhin gibt es sie noch auf Briefmarken zu finden.

Mit dem nächsten Beleg verbinde ich eine Frage nach der Bestimmung der Briefmarke, ja überhaupt der kompletten Ganzsache. Sollte Cantus hier lesen, würde ich mich über seinen weisen Ratschlag sehr freuen.

Ich möchte jedoch selbst etwas zur Klärung beitragen und beschreibe zumindest den geschichtlichen Hintergrund und die Epoche, in der dieser Beleg einzuordnen ist.

Ein Briefmarkenhändler aus Teschen (Cieszyn) schrieb diese Ganzsache zu 25 fen mit Zusatzfrankatur 25 Fen mit Aufdruck am 19. Juni 1920. Der erste Weltkrieg war zu Ende und die Tschechoslowakei war am 28. Oktober 1918 souverän geworden. Teschen liegt genau im Grenzgebiet zu Polen und nach dem I. Weltkrieg beanspruchten Polen und die neu gegründete Tschechoslowakei die wirtschaftlich prosperierende Stadt für sich. Im Januar marschierten tschechische Soldaten in die Stadt ein und besetzten sie. Hat dies etwas mit dem Aufdruck zu tun? Im Juli 1920 wurde der Konflikt derart gelöst, dass die Stadt entlang des Fluss Olsa geteilt wurde.

Sicherlich handelt es sich um eine polnische Ganzsache. Die Briefmarke mit dem Aufdruck S.O. 1920 konnte ich nirgends finden. Hier ist auf den Stempeln des Händlers auch von SCHLESIEN die Sprache.

Mein liebgewonnener Sparkassendirektor Viénot hätte mir das sicher besser erklären können. Er bekam ein Angebot über S.O.-Aufdruck Marken, jeder lese selbst.

Liebe Grüße

10Parale


 
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