Thema: Die Philastempel Datenbank - Dokumentation und Auswertung
EdgarR Am: 14.11.2017 10:43:22 Gelesen: 501823# 980@  
Deutsche Bundespost - Der unbeliebte Handrollstempel

Fast schon 200.000 Stempel in der Stempeldatenbank. Davon gut 80 % aus Deutschland (mit allen Vorläufern, kriegsbedingten Besatzungsgebieten usw.) - das ist bei einer deutschen Datenbank kaum verwunderlich. Man sollte also annehmen, dass jedenfalls "Deutschland" schon recht ordentlich abgedeckt wäre.

Doch halt! Ein noch ziemlich unbeackerter "weißer Fleck" ist auffällig:
Im Verhältnis zu ihrer Verbreitung und Nutzung im alltäglichen Postbetrieb sind die Handrollstempel der frühen Deutschen Bundespost - also die vor Einführung der Postleitzahlen - verhältnismäßig schlecht vertreten.



Na ja, zugegeben: ästhetische Höhenflüge stellen diese Entwertungen nun wirklich nicht dar. Und schon vor über 55 Jahren hat man mir in der Jugendgruppe der Briefmarkensammlergilde meiner Heimatstadt beigebracht, dass "Rollenstempel" im Album eigentlich unerwünscht seien, weil "minderwertig". Kommt dazu, dass die Handrollstempel vorzugsweise auf übermaßigem oder sonstwie schlecht stempelbarem Postgut zum Einsatz kamen. Und eben fast nur auf den aller"gewöhnlichsten" schaltergängigen Marken der Dauerserien: Heuss-Zehner, Heuss-Zwanziger - also nichts was der Philatelist geneigt wäre, in größerem Umfang als Abschnitte oder gar als Ganzbelege aufzuheben.

Jedoch: Noch fristen wohl viele solcher Stempelabdrucke wie die gezeigten in allerlei Schukartons bei Sammlerkollegen ein unbeachtetes Dasein. Zeit also, gerade auch diese philatelistischen Aschenputtel zu dokumentieren - rechtzeitig bevor der wertlose, unverkäufliche und unverschenkbare "Plunder" bei so mancher Haushaltsauflösung in den Container wandert.
 
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