Thema: Altdeutschland Bayern: Vermerke auf Belegen deuten
bayern klassisch Am: 09.12.2017 10:13:28 Gelesen: 3972# 8@  
Liebe Freunde,

schludrig war der 2. Vorname von Augsburg, egal ob in der Stadt, oder am Bahnhof. Hier ein Bischofsbrief vom 23.5.1874 an das katholische Pfarramt in Lenzfried.



Korrekt wäre bei einem Dienstbrief wie hier die Notation der Geschäftsnummer, die vorgeschrieben war, wollte man die Portoportofreiheit erlangen. Bei einer Partei - Sache wie hier war das aber nicht möglich, da sie immer kostenpflichtig war. Jedoch waren Partei Sachen bei unfreier Versendung nur mit der Frankotaxe (3 Kr. unter 15g und 7 Kr. über 15 bis 250 g) zu versehen.

Entsprach eine Partei Sache aber nicht den Anforderungen, wie oben geschildert, war auch die Portomoderation dahin und Briefe kosteten 7 Kr. bzw. 11 Kreuzer unfrei.

Jetzt können wir uns aussuchen, ob die Aufgabepost den Mangel bestraften und aus einer 3 Kr. Parteisache bis 15g einen gewöhnlichen Portobrief mit 7 Kr. Porto machte, oder ober man eine Partei Sache der 2. Gewichtsstufe einfach so abgehen ließ. Es gibt aber noch eine dritte Variante: Vlt. hat man gar nicht bemerkt, dass es eine Partei Sache war und den Brief einfach wie jeden gewöhnlichen Privatportobrief mit 7 Kr. taxiert?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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