Thema: (?) (70) Atteste Datenbank: Informationen und Diskussionen zu Attesten und Befunden
Olivier Nosbaum Am: 10.12.2017 00:05:07 Gelesen: 38460# 50@  
@ Markus Pichl [#43]

Hallo Markus,

da liegst du richtig, es handelt sich um ein abgenutztes Klischee. Für die 5 Centimes Marke wurden 120 Einzel-Klischees hergestellt, und die Marken wurden in 100er Bogen gedruckt. Bei jeder neuen Auflage wurde die Druckform wieder neu zusammengesetzt.

Auch im Laufe der Jahre, wo Brück Marken druckte, wurde er oft von der Post kritisiert, da er die Klischees nicht pflegte, und diese der Post in ungereinigtem Zustand nach dem Druck zurück gab. Aus den Archiven der Post geht auch hervor, dass die Post nicht genügend Personal hatte, um den Druck der Marken zu überwachen.

Leider ist es mir bei dem Klischee der oben gezeigten 5 Centimes Fälschung nicht gelungen, das Klischee auf der Originalmarke zu identifizieren, dies auch durch den schlechten Druck. Folgend die Seite aus meinem Buch, mit der 5 Centimes Marke auch von demselben Klischee, diesmal mit Durchstich. Doch die 5 Centimes Marke gab es nie mit Durchstich. IP steht für "impression privée", was privater Druck bedeutet, also eine Fälschung, da nicht im Auftrag der Post; die beiden gestempelten Marken haben einen rückdatierten Stempelabschlag vom Originalstempel.



Hier auch die 37,5 Centimes Fälschung, die im Artikel der Arge Belux (Mitteilungsblatt 104, Seite 1004017) als ungezähnte Michel 36IU bezeichnet wird, und leider auch als diese geprüft wird (die linke Marke der 3 Folgenden).



Hier verdeutlicht es sich viel besser, dass es Fälschungen sind. Es ist immer das gleiche Klischee und das gleiche Papier, das auch Brück verwendet hatte. Die durchstochenen Originalmarken wurden aber von der Naumann Druckerei in Frankfurt hergestellt, und haben einen klareren Druck, der Durchstich ist anders, und haben ein weisseres Papier.

Diese Fälschung ist sehr gefährlich, da sie nur am Klischee zu erkennen ist, und der Farbton eine kleine Nuance heller ist.

beste Grüsse

Olivier
 
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