Thema: Altdeutschland Helgoland: Die acht verschiedenen Auflagen der MiNr. 6
Markus Pichl Am: 31.12.2017 12:57:31 Gelesen: 23662# 25@  
@ Kolarbeiter [#24]

Hallo Robert,

es freut mich sehr, dass Sie sich über Weihnachten mit Ihren Helgoland-Marken und meinen Ausführungen beschäftigt haben.

Auch wäre es einfacher gewesen, wenn Sie die Zwickelfelder nicht gedreht hätten. Das hat mich anfangs mehrfach durcheinander gebracht.

In Beitrag [#10] findet sich auch ein großes Übersichtsbild, mit vier Markenreihen und vielen gelben Pfeilen - welche immer auf den linken unteren Zwickel bzw. dessen Arabeske zeigen und den Unterschied verdeutlichen. Letztendlich ist es eine Übungssache. Soll heißen, je mehr Helgoland-Marken MiNr. 6 man selbst im Original betrachtet, um so sicherer wird der Blick für "kopfstehende" oder "richtig stehende" Zwickelplatte. Dies erging anfangs auch Siegfried so, dass es schwierig war zu unterscheiden, aber mittlerweile, wie er mir berichtet hat, reicht ein, ggf. ein zweiter kurzer Blick aus, um korrekt die Stellung der Zwickelplatte zu bestimmen.

Wenn Sie weiter mit den Zwickel-Platten arbeiten, machen Sie doch eine römisch I und II daraus.

Dies würde bedeuten oder könnte insofern falsch verstanden werden, dass es sich um zwei verschiedene Zwickelplatten handelt, aber es ist immer selbige war, nur halt um 180 Grad gedreht.

Nun zu Ihren Marken. Leider handelt es sich um einen Scan mit nur 300 dpi Bildauflösung und da sind auch mir Grenzen gesetzt. Besser wären einzelne Bilder mit einer Bildauflösung von wenigstens 600, noch besser 1200 dpi. Die Anzahl der Marken lässt sich ohne weiteres auf einmal bei höherer Bildauflösung einscannen und dann der Scan in mehrere Bilder auseinander schneiden, um hier dann mit solchen zu hinterfragen.

Für die Analyse wäre es wahrscheinlich einfacher, wenn man sich von der zeitlichen Reihenfolge und den Farb-Buchstaben trennen würde und erst einmal nach Zwickel-Platte, Kammschlag und Papier sortiert.

Bei der Bestimmung der richtigen Auflage empfiehlt es sich die Marken zuerst nach Papiersorten, Papier ohne Stuktur oder gegittertes Papier, zu unterscheiden. Die mit Marken mit Papier ohne Struktur dann nach "kopf-" oder "richtig stehender" Zwickelplatte trennen. Bei denen mit "richtig stehender" Zwickelplatte, kann die IV. Auflage (6 d) recht einfach über die Richtung des Kammschlags aussortiert werden (Marken der 6 d im kleineren Markenformat, also solchen aus der untersten Bogenreihe der IV. Auflage, sind durchaus etwas schwieriger als solche zu erkennen. Hier dann aber wieder, wer nicht selbst über Bogenmaterial der Berliner Neudrucke verfügt, welche mit selbgiem Zähnungskamm wie die Originale gezähnt wurden, wieder das Druckbild weiterhilft).

I., II. und V. Auflage, also a, b und e, haben jeweils "kopfstehende" Zwickelplattenstellung. Die V. Auflage differenziert deutlich in der Farbtönung, von der I. und II. Auflage. Die Unterscheidung zwischen I. und II. Auflage ist schon etwas schwierigen.

Ihre Bestimmung für c, d und e kann ich anhand der Bilder bestätigen (3., 4. und 5. Marke in oberer Reihe). Schwerer tue ich mich bei den ersten beiden Marken in oberer Reihe, da die Bildqualität nicht ausreichend ist. Die erste Marke stammt zumindest von Bogenfeld 44. Dies ist an dem unten links abgeschrägtem "H" von "HELIGOLAND" zu erkennen. Der Farbpunkt links am Oval, kommt in jedem Fall bei der II. Auflage vor, ob auch bei der I. Auflage, ist noch nicht sicher gestellt. In der dritten Auflage, taucht dieser Farbpunkt nicht mehr als Feldmerkmal auf Feld 44 auf.

Nachstehend links Ihre erste Marke, um das doppelte vergrößert, im Vergleich zu einer Marke aus der II. Auflage vom selbigen Bogenfeld. Die Marke aus der II. Auflage ist als 6 b korrekt von Herrn Schulz BPP signiert und das Bild ist gerade noch ausreichend, damit ich die Prüfung von Herrn Schulz nachvollziehen kann (600 dpi, Bildquelle Auktionshaus Christoph Gärtner).



Dann kann ich noch dieses Foto eines anderen Sammlers zeigen (vorgestellt von "jpvde" im stampsX-Forum). Nach Einschätzung des Sammlers soll es sich um eine 6 a handeln. Selbst kann und will ich dies aufgrund unzureichender Bildqualität nicht bestätigen.



An hochaufgelösten Scans, sollte es mir aber möglich sein, eine Aussage über I. oder II. Auflage zu treffen.

Durch die ständig fließende Farbmischung in den acht verschiedenen Auflagen, kommt es zu zahlreichen unterschiedlichen Farbwirkungen innerhalb einer Auflage. Somit UV-Reaktionen, ferner auch durch andere, u.a. umwelt- oder lagerungsbedingte Umstände beeinflusst, kein absolut sicheres Kriterium zur Auflagenbestimmung darstellen, vor allem an UV-Fotos nicht. Dennoch möchte ich nicht verschweigen, dass es mit sehr viel Vergleichsmaterial möglich ist, verschiedene UV-Reaktionen bestimmten Auflagen zuzuordnen. Dem nicht geübten Betrachter, könnte aber, bei Darstellung solcher, ein falscher Eindruck vermittelt werden oder ein solcher dabei entstehen. Der ersten Auflage kann ich zwei verschiedene UV-Reaktionen, die jeweils von der der II. Auflage abweichen, zuordenen. Aber, man braucht hierzu viele Marken aus I. und II. Auflage in einem Foto, damit ich anhand von einem solchen hierzu eine Aussage machen könnte.

Vielleicht ist es Ihnen möglich, die ersten beiden Marken mit einer hohen Bildauflösung einzuscannen? Ebenso bitte ich um bessere Bilder für die Exemplare in zweiter Reihe, um eine sichere Bestimmung zu ermöglichen.

Beste Grüße
Markus
 
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