Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Journalist Am: 05.01.2018 16:17:52 Gelesen: 1465672# 1162@  
@ Mondorff [#1158]
@ EdgarR [#1160]

Hallo an DiDi und EdgarR und die anderen Privatpostsammler,

aus Wettbewerbsgründen müssen die privaten Postdienstleister natürlich auch den Auslandsversand für ihre Kunden anbieten, sonst sagen die, dann gehen wir gleich zur gelben Post. Nun ist dieser Auslandsversand von einem Privatpostdienstleister ins Ausland aber nicht so einfach.

In manchen Ländern gibt es keine Privatpostnetzwerke mit denen man zusammen arbeiten könnte, also muss der Brief in der Regel an irgendeiner Stelle ins normale Weltpostsystem eingeschleust werden. Die entsprechenden Privatpostdienstleister benutzen dabei unterschiedliche Partner oder treten indirekt als Großkunde bei der Auslandspost "Musterausland" auf. Diese Postverwaltung ist nun an den internationalen Postaustausch und die Verrechnung der Entgelte angeschlossen und kann den Brief nun über die entsprechende Auswechslungsstelle weiterleiten.

Im konkreten Beispiel wurde scheinbar von einer Privatperson mittels einer Briefmarke ein Brief nach Luxemburg frei gemacht und bei Südmail eingeliefert. Die haben nun festgestellt, der geht ins Ausland, kann also nicht über die Mailalliance oder das P2-Netzwerk befördert werden. Man hat sich nun für Österreich entschieden, die mit P2 zusammenarbeiten und die in Deutschland ein "externes Postamt / Auswechslungsstelle" in oder bei Bonn haben. Dort wurde die Sendung vermutlich mit einer österreichischen Freimachung versehen, damit sie für den Weltpostverkehr akzeptiert ist. Für eine eventuelle Rücksendung muss natürlich nun eine österreichische Adresse herhalten (Salzburg). Der Brief wurde nun vermutlich von diesem externen "Auswechslungspostamt" der österreichischen Post entweder der deutschen Post übergeben und von dort nach Luxemburg oder tatsächlich nach Österreich befördert und von dort an Luxemburg.

Falls der Brief nicht zustellbar gewesen wäre, wäre er erst nach Salzburg gegangen, von dort zu Südmail und von dort zum Absender zurück.

Es stimmt, diese Belege vom einem Privatpostunternehmen ins Ausland vorbei an der Deutschen Post sind nicht sehr häufig in Sammlerkreisen zu finden, noch seltener sind hier Einschreiben oder andere nicht alltägliche Versendungsformen.

Viele Grüße Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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